Carte Blanche. Michael Haneke zu CODE INCONNU

CARTE BLANCHE: MICHAEL HANEKE

Filmgespräch mit Regisseur Michael Haneke anlässlich seines Besuchs im Deutschen Filmmuseum am 15. März 2018. Moderation: Urs Spörri.

Veranstaltung im Deutschen Filmmuseum, 15.3.2018

Michael Haneke wählte für die CARTE-BLANCHE-Reihe zehn Filme aus. Er ist einer der bedeutendsten Filmemacher der Gegenwart und sein Werk ist mit nahezu jeder großen Auszeichnung der Filmbranche gewürdigt worden; von dem Oscar® für AMOUR (AT/FR/DE 2013), der ebenso wie DAS WEISSE BAND – EINE DEUTSCHE KINDERGESCHICHTE (DE/AT/FR/IT 2009) jeweils auch mit einem Golden Globe Award und einer Goldenen Palme in Cannes ausgezeichnet wurde, bis hin zu zahlreichen Deutschen und Europäischen Filmpreisen. Filme wie BENNY’S VIDEO (AT/CH 1992), FUNNY GAMES (AT 1997), LA PIANISTE (Die Klavierspielerin, AT/FR/DE 2001) und CACHÉ (FR/AT/DE/IT 2005) gelten längst als moderne Klassiker. Mit seinen Filmen verlangt Michael Haneke seinem Publikum einiges ab: „Ich will den Zuschauer zwingen, sich zu wehren.“ Erst wenn uns die Gesellschaft unheimlich werde, schrieb Die Zeit 2009, dann erkennen wir, wie falsch sie ist.

Das Kino des DFF Frankfurt ehrte Michael Haneke mit einer Carte Blanche. Einen Monat lang präsentierte die Filmreihe jene Werke aus der Filmgeschichte, die den Regisseur besonders geprägt und beeinflusst haben. Zu jeder Vorführung erschien Haneke selbst auf der Leinwand: In Videobotschaften erklärte er die Hintergründe seiner Auswahl und lud das Kinopublikum dazu ein, sie unter einem neuen Blickwinkel zu betrachten.

Die Auswahl bestimmen Meister des europäischen Kinos: Andrej Tarkovskij, Robert Bresson, Jean Renoir, Roberto Rossellini und Alexander Kluge reihen sich neben den US-Amerikaner John Cassavetes und die beiden iranischen Regisseure Abbas Kiarostami und Asghar Farhadi. Am wichtigsten, sagt Haneke, sei ihm jedoch ein Film von Pier Paolo Pasolini: SALÒ O LE 120 GIORNATE DI SODOMA – Die 120 Tage von Sodom (IT/FR 1975).

Film: CODE INCONNU. Code – Unbekannt.
Frankreich/Österreich/Rumänien 2000
R: Michael Haneke