Massig filmische Raritäten und ein kleines Filmkultur-Memory: Entdecken Sie die FIAF-Mediatheken

Die FIAF, die internationale Föderation der Filmarchive, ist mit 166 assoziierten Institutionen in 75 Ländern das größte globale Netzwerk für Kinematheken und Filmarchive.

Eines ihrer Ziele ist es, das geballte Kulturerbe, Weltwissen und Know-How der teilnehmenden Institutionen mit der internationalen Öffentlichkeit zu teilen. Zum Beispiel anhand einer Linksammlung zu den Online-Mediatheken ihrer Mitglieder. Die DFF-Redaktion hat „zum Reinschnuppern“ eine kleine Auswahl aus vier der zahlreichen Highlights zusammengestellt, plus ein kleines Extra-Bonbon.

Spielen Sie Programmkurator/in

Ein Tipp vorweg: Wer Lust bekommt, aus dem Vollen zu schöpfen und die Links auf eigene Faust nach seltenen Filmperlen zu durchsuchen, der kann jetzt andere mit einer witzigen Aktion daran teilhaben lassen! Die FIAF ruft in ihrem „programming game“ aktuell Filmliebhaber/innen und Mitglieder der assoziierten Institutionen dazu auf, ihre schönsten Funde aus verschiedenen Archiven zu eigenen kleinen Filmprogrammen à ca. 90 Min. zusammenzustellen. Als „Gastkurator/innen“ führen sie andere Neugierige nach eigenen Programmkriterien durch die Fülle der Angebote.

1. Library of Congress, Washington

Mit ihrer Serie “Selections from the National Film Registry” schenkt die größte öffentliche Bibliothek der Welt Filmliebhaber/innen in ihrem “National Screening Room” Zugang zu 64 Klassikern der amerikanischen Filmgeschichte.

Filmtipp: THE HITCH-HIKER (1953) von Film-noir-Pionierin Ida Lupino, die das DFF kürzlich in einer Filmreihe vorgestellt hat.

Welche Highlights die Selection noch beherbergt, kann man in diesem tollen Artikel nachlesen.

2. National Film Center, Tokyo:

Ja, es gibt sie: eine öffentliche, kostenfreie, filterbare Mediathek früher japanischer Animationsfilme, und sie ist einfach nur „kawaii!!!“ (ungeheuer süß). Die frühen Animationswerke lassen sich, wunderbar englischsprachig aufbereitet, nicht nur nach Genres und Animationstechniken sortieren, sondern auch nach „Bewegungstypen“ wie Rennen, Fliegen, Schwertkampf oder aber: Schlafen, und – ganz wichtig – nach beliebten Filmcharakteren, darunter Esel, Vogel, Goblin, Katze und Marderhund.

3. British Film Institute, London (BFI)

Auf dem YouTube-Channel des BFI finden sich tolle Interviews, wie etwa mit Schauspielikone Tilda Swinton und Regisseur Bong Joon-ho über den PARASITE-Vorgänger SNOWPIERCER:

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4. FilmoTeca de Catalunya

Der Web-Bereich „Audiovisuals“ ist das Tor zu einer kleinen Schatzkammer: Unter den Curtmetratges i migmetratges (kurze und mittellange Filme) findet sich unter vielen anderen Raritäten des katalanischen Kinos die Sammlung Segundo de Chomón, „eine im wahrsten Sinne des Wortes fantastische Reise durch die Pionierzeit des Kinos“, wie DFF-Kollegin Kerstin Herlt (DFF) im Interview schwärmt. Das Werk des Katalanen, der für seine frühen Special Effects bekannt ist, ist auch über das European Film Gateway zugänglich (Beitraglink). Zum Einstieg: LE VOYAGE SUR JUPITER (1909) – Chomóns Antwort auf Georges Méliès‘ berühmten VOYAGE DANS LA LUNE (1902):

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5. Das Bonbon:
Lernen Sie spielerisch Protagonist/innen der Filmkultur kennen: In der charmanten Form eines Online-Memory-Spiels stellt die FIAF Mitglieder und herausragende Persönlichkeiten der internationalen Filmarchivbewegung vor, die in der Geschichte des Weltverbundes FIAF eine wichtige Rolle gespielt haben. Wer ein Kartenpärchen aufdeckt, erhält biografische Informationen über die abgebildete Person.

Wen der Ehrgeiz gepackt hat, der schafft es vielleicht sogar auf die Bestenliste?