Lecture & Film: Věra Chytilová
Zwischen Surrealismus und Subversion: Die Filme von Věra Chytilová
Mit ihren surrealistisch inspirierten, anarchischen Filmkunstwerken gab Věra Chytilová dem Kino in den 1960er Jahren ein neues Gesicht. Die „Lecture & Film“-Reihe Zwischen Surrealismus und Subversion: Die Filme von Věra Chytilová präsentiert die wichtigsten Arbeiten der Regisseurin mit Einführungen von Expert:innen, die Chytilová im Kontext der aktuellen filmwissenschaftlichen Debatte verorten.
Am Donnerstag, 20. Januar, wird der Wissenschaftler und unabhängige Journalist Jan Čulík (University of Glasgow) einen Video-Vortrag mit dem Titel „Chytilová’s Inheritance: A prescient analysis of boorishness“ zum Spielfilm DĚDICTVÍ ANEB KURVAHOŠIGUTNTAG halten. Der Film nimmt die Exzesse der post-kommunistischen Ära mit bitterer Ironie und brutalem Realismus in den Blick. In einer weiteren Video-Lecture spricht der Filmwissenschaftler Peter Hames (Staffordshire University) am Donnerstag, 27. Januar, über Chytilovás unorthodoxen Zugang zum Feld des Dokumentarfilms am Beispiel von VZLETY A PÁDY. Diese selten gezeigte, zweiteilige TV-Arbeit nimmt das Leben dreier tschechischer Fotografen zum Ausgangspunkt einer Erkundung kultureller und gegenkultureller Bewegungen in der Tschechoslowakei seit den 1930ern.

Mit freundlicher Unterstützung von
Czech Centre London
In Kooperation mit
Donnerstag 20.01.2022
20:15 Uhr

DEDICTVÍ ANEB KURVAHOŠIGUTNTAG
The Inheritance or Fuckoffguysgoodday
Tschecheslowakei 1992. R: Vera Chytilová. D: Bolek Polívka, Miroslav Donutil, Anna Pan-tuckova. 118 Min. DCP. OmeU
Original version with English subtitles
Lecture: Jan Culík (Video-Vortrag in englischer Sprache)
Filmreihe: Lecture & Film: Vera Chytilová
Der renommierte Wissenschaftler und unabhängige Journalist Jan Culík (University of Glasgow) beschäftigt sich in seinem Video-Vortrag Chytilová's Inheritance: A prescient analysis of boorishness mit Vera Chytilovás DEDICTVÍ ANEB KURVAHOŠIGUTNTA: Auch nach dem sogenannten „Fall des Kommunismus“ Ende der 1980er Jahre bewahrte sich Vera Chytilová ihre Haltung für Solidarität und Gemeinsinn. Der Film nimmt die Exzesse der post-kommunistischen Ära mit bitterer Ironie und brutalem Realismus in den Blick. Eine bedeutende tschechische Filmkritikerin verurteilte den Film zur Zeit seines Erscheinens als „Produkt einer verbitterten Frau“. Sollte sie damit Recht behalten?
Jan Culík lehrt Czech Studies an der University of Glasgow in Schottland. Er ist Autor der ersten Monographie über unabhängige tschechische Exilliteratur zwischen den Jahren 1970 und 1989 und hat mehrere Bücher über den postkommunistischen tschechischen Spielfilm und weitere Monographien über tschechische Schriftsteller des 20. und 21. Jahrhunderts für das amerikanische Dictionary of Literary Biography verfasst. Außerdem ist er Chefredakteur der tschechischen Internettageszeitung Britské listy, die seit 1996 existiert.
Online sind für diese Vorstellung derzeit keine Tickets verfügbar.
Bitte wenden Sie sich direkt an die Kasse des DFF.
Donnerstag 27.01.2022
20:15 Uhr

VZLETY A PÁDY
Flights and Falls
Tschechien 2000. R: Vera Chytilová. Dokumentarfilm. 108 Min. (52 Min. + 56 Min.). Digital. OmeU
Original version with English subtitles
Lecture: Peter Hames (Video-Vortrag in englischer Sprache)
Filmreihe: Lecture & Film: Vera Chytilová
Vera Chytilovás Herangehensweise an Dokumentarfilme war stets unorthodox. Die selten gezeigte, zweiteilige TV-Arbeit VZLETY A PÁDY nimmt das Leben dreier tschechischer Fotografen – Václav Chochola, Karel Ludwig und Zdenek Tmej – zum Ausgangspunkt einer Erkundung kultureller und gegenkultureller Bewegungen in der Tschechoslowakei seit den 1930er Jahren. Chytilová war in den frühen 1950er Jahren mit Karel Ludwig verheiratet und nutzt in ihrem Werk kreative Montagefolgen, Musik und Bilder, um eine verlorene und häufig im Untergrund stattfindende Kultur freizulegen. Ein einzigartiger Film, der international, wenn überhaupt, nur wenig Beachtung gefunden hat.
Peter Hames ist Gastprofessor für Film an der Staffordshire University in Großbritannien. Er hat kürzlich zwei Ausgaben von Studies in Eastern European Cinema herausgegeben, die sich mit dem Werk von Chytilová befassen.
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