Die Kontroverse um Der Müll, die Stadt und der Tod

Das Theaterstück schreibt Rainer Werner Fassbinder während seiner Zeit am Frankfurter Theater am Turm (TAT). Dort ist er, Ende 1973 berufen, seit 1. August 1974 künstlerischer Direktor in einem Dreierdirektorium, mit Kurt Raab als seinem Stellvertreter. Roland Petri vom Bund für Volksbildung, dem Träger des TAT, ist für die Finanzen zuständig. Der Müll, die Stadt und der Tod durchläuft mehrere Phasen der Rezeption und Diskussion, die im zeitgeschichtlichen Kontext zu betrachten sind. Es gilt als eines der skandalträchtigsten Theaterstücke der Nachkriegszeit. Bis heute ist es Anlass für Diskussionen um Antisemitismus in der BRD, in der Interpretation/ Auslegung des Textes und speziell die Figur des „Reichen Juden“, um die persönliche Haltung Fassbinders und die Kunst- und Meinungsfreiheit, um nur einige Punkte der Debatte aufzugreifen.

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Im April 2021 fand mit „(Bühnen) Besetzungen“ ein Symposium zu Der Müll, die Stadt und der Tod statt, eine Kooperation von Schauspiel Frankfurt, Jüdischem Museum Frankfurt, Fritz Bauer Institut und der Theaterwissenschaft der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Der Live-Stream der Veranstaltung lässt sich unter www.youtube.com/watch?v=Ysdsk0eJvQU anschauen.

An wissenschaftlicher Aufarbeitung sei an dieser Stelle Wanja Hargens‘ Buch „Der Müll, die Stadt und der Tod – Rainer Werner Fassbinder und ein Stück deutscher Zeitgeschichte“ zu nennen, das für die Erstellung des Zeitstrahls herangezogen wurde. Weitere Sekundärliteratur ist in der Wikipedia zu finden.

Zusammenstellung: Franziska Pohl, DFF