RHEINGOLD

RHEINGOLD

BRD 1977/78, Regie Niklaus Schilling, Länge 91 Min
Darsteller: Elke Haltaufderheide, Gunther Malzacher, Rüdiger Kirchstein

Der gebürtige Schweizer Niklaus Schilling kam 1965 nach München und arbeitete im Umfeld des Neuen Deutschen Films mit den Mitgliedern der sogenannten Münchner Gruppe (Lemke, Thome, Zihlmann, Spils und Straub) zusammen. Der Grenzgänger Schilling drehte 1971 mit Nachtschatten seinen ersten eigenen Film, alle seine Filme sind den Lebensbedingungen und dem geographischen Raum, der Vergangenheit und der Gegenwart der Bundesrepublik verpflichtet.
In Rheingold spielt Niklaus Schilling hintersinnig mit den Erzählformen des Melodrams und beschwört zugleich die Mythen und Mysterien deutscher Vergangenheit. Im Trans-Europa-Express “Rheingold” entdeckt ein Diplomat, dass seine Frau ein Verhältnis mit ihrem Jugendfreund hat, der als Kellner im Zug arbeitet. Im Affekt sticht der Ehemann auf sie ein und flüchtet beim nächsten Halt. Später versucht er, mit einem Taxi den Zug wieder zu erreichen, während die schwer verletzte Frau dem Ziel ihrer Reise entgegenfährt: dem Tod.
1978 wurde Rheingold mit dem Deutschen Filmpreis in Silber ausgezeichnet, der Kameramann Ernst Wild erhielt das Filmband in Gold.