Gespräch mit Lars Kraume zu DAS SCHWEIGENDE KLASSENZIMMER

Was tut sich – im deutschen Film?

Ulrich Sonnenschein (epd Film) im Gespräch mit Lars Kraume.

Veranstaltung im Kino des DFF in Kooperation mit www.epd-film.de, 21.3.2018

Einmal pro Monat widmet sich die Reihe „Was tut sich – im deutschen Film?“ dem aktuellen deutschen Kinogeschehen. Im März 2018 präsentierte Regisseur Lars Kraume nach dem Erfolg mit DER STAAT GEGEN FRITZ BAUER (DE 2015) sein neuestes historisches Werk DAS SCHWEIGENDE KLASSENZIMMER (DE 2018). Der Film beruht auf wahren Begebenheiten im Jahr 1956 und feierte auf der diesjährigen Berlinale Premiere. Beim Dreh an teils originalen Spielstätten im heutigen Eisenhüttenstadt standen zahlreiche Einwohner als Komparsen neben der Starbesetzung um Ronald Zehrfeld, Jördis Triebel, Burghart Klaußner und Michael Gwisdek vor der Kamera.

Lars Kraume (1973 im italienischen Chieri geboren) wuchs in Frankfurt am Main auf. Mit DUNCKEL, seinem Abschlussfilm an der dffb, gewann er 1998 den Grimme-Preis für die beste Regie. Seitdem erhielt er zahlreiche Preise für seine Fernseharbeiten (darunter Tatort und Polizeiruf 110). Fürs Kino drehte Kraume richtungweisende Filme wie KEINE LIEDER ÜBER LIEBE (DE 2005), DIE KOMMENDEN TAGE (DE 2010) und DER STAAT GEGEN FRITZ BAUER (DE 2015), der mit sechs Lolas beim Deutschen Filmpreis 2016, darunter als Bester Spielfilm, ausgezeichnet wurde.

Film: DAS SCHWEIGENDE KLASSENZIMMER
Deutschland 2018.
R: Lars Kraume D: Leonard Scheicher, Tom Gramenz, Lena Klenke, Ronald Zehrfeld. 111 Min. DCP

Im Jahr 1956 sind die Abiturienten Theo und Kurt unterwegs in Westberlin und sehen bei einem Kinobesuch erschütternde Bilder vom niedergeschlagenen Volksaufstand in Budapest. Wieder zurück in der DDR wächst gemeinsam mit ihren Mitschülern die Idee, während des Unterrichts eine Schweigeminute für die Opfer einzulegen. Doch die Jugendlichen haben die Wirkung dieser kleinen Geste unterschätzt: Bis hinauf zum Volksbildungsminister vermutet man einen politischen Akt und versucht mit allen Mitteln, den Anstifter ausfindig zu machen. Wie lange kann die Klasse den Verhören und Einschüchterungen geschlossen standhalten?