OUT OF AND IN FOCUS

A Jewish Film History of West Germany

The Jewish film history of the Federal Republic of Germany remains largely undocumented. However, it is now being explored in the comprehensive exhibition titled OUT OF AND IN FOCUS: A Jewish Film History of West Germany at the Jewish Museum Frankfurt, running until January 14, 2024.

This exhibition focuses on the multifaceted and often contradictory lives and careers of Jewish producers, directors, and actors who made significant contributions to film production between 1945 and 1989. It traces their stories through exemplary films that shed light on the historical and social contexts of the time. By uncovering this previously unwritten film history and addressing its notable gaps, the exhibition offers fresh perspectives on one of the most influential media of the 20th century and its significance within the Federal Republic of Germany. The research for this exhibition has been conducted by film scholars Lea Wohl von Haselberg and Johannes Praetorius-Rhein.

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Logo des Jüdischen Museums Frankfurt

Wednesday  06.09.2023

20:15 Uhr

DAVID

BRD 1979. R: Peter Lilienthal. D: Mario Fischel, Walter Taub, Irena Vrkljan. 126 Min. 35mm
Filmreihe: Ausgeblendet / Eingeblendet

DAVID entstand nach dem autobiographischen Bericht Den Netzen entronnen des Chemikers Joel König und schildert die Geschichte eines jüdischen Jungen zwischen 1933 und 1943, der das Naziregime in Liegnitz und Berlin erlebt und in letzter Minute aus Deutschland entkommen kann. Es ist eine Geschichte immer weiterer Einschränkungen und eines immer weiter verschärften Überlebenskampfs. Das ist ganz aus der Perspektive der Hauptfigur David erzählt, der Film weiß also in keinem Moment mehr als dieser. Er erklärt also auch keine politischen Zusammenhänge, sondern macht die persönliche Sicht eines Betroffenen und seiner Familie prägnant nachvollziehbar.

Wednesday  13.09.2023

18:00 Uhr

IM LAND MEINER ELTERN

BRD 1981. R: Jeanine Meerapfel. Dokumentarfilm. 87 Min. DCP
Filmreihe: Ausgeblendet / Eingeblendet

IM LAND MEINER ELTERN interviewt und porträtiert eine Reihe jüdischer Einwohner:innen Berlins, darunter Luc Bondy, Eva Ebner und Sarah Haffner. Was bedeutet es, heute – also um 1980 – als jüdischer Mensch in Deutschland zu leben, speziell in der geteilten Stadt Berlin, welche immerhin das Machtzentrum des Nazistaates war? Wie gehen die Betroffenen damit um, und wie geht die Gesellschaft mit ihnen um? Zugleich mit den Interviewten reflektiert die Regisseurin indirekt mit diesem Film auch ihre eigene Situation als Jüdin in Deutschland.

Wednesday  20.09.2023

17:30 Uhr

EISZEIT

BRD 1975. R: Peter Zadek. D: O. E. Hasse, Ulrich Wildgruber, Hannelore Hoger. 115 Min. 35mm
Einführung: Svetlana Svyatskaya
Filmreihe: Ausgeblendet / Eingeblendet

EISZEIT ist ein Schlüsselfilm über den letzten Lebensabschnitt des Dichters Knut Hamsun, geboren 1859, Literaturnobelpreisträger und während der Besetzung Norwegens durch die Nazis deren Kollaborateur. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Befreiung des Landes wird Hamsun zwangsweise in ein Altersheim eingewiesen, und man bereitet einen Prozess gegen ihn vor. Ein junger ehemaliger Widerstandskämpfer sucht ihn dort auf, um ihn zu töten, ist aber im Laufe der Auseinandersetzung immer mehr von ihm fasziniert, sodass fast so etwas wie eine Freundschaft entsteht. EISZEIT entstand nach dem gleichnamigen Theaterstück von Tankred Dorst.

Thursday  28.09.2023

18:00 Uhr

DIE VERLIEBTEN

BRD 1987. R: Jeanine Meerapfel. D: Barbara Sukowa, Horst-Günter Marx, Velimir Živojinovic. 95 Min. 35mm
Zu Gast: Jeanine Meerapfel
Filmreihe: Ausgeblendet / Eingeblendet

Eine erfolgreiche Fernsehjournalistin aus Deutschland, Tochter jugoslawischer Gastarbeiter:innen, reist in das Land ihrer Eltern, um dort eine Reportage über jugoslawische Gastarbeiter:innenkinder und deren Integrationsprobleme nach der Rückkehr ihrer Familien zu drehen. Dabei trifft sie einen Deutschen, der die Orte besucht, an denen sein Vater als Soldat im Zweiten Weltkrieg eingesetzt war, und der auf diese Weise versucht, die Geschichte für sich aufarbeiten. Es ist keine normale Liebesbeziehung, die sich während einiger Tage zwischen den beiden entspinnt, aber auf sensible Weise erörtert der Film dabei die Probleme verschiedener Identitäten.