Classics & Rarities

50 Years Municipal Cinema

Last December, Kommunales Kino Frankfurt (municipal cinema Frankfurt, now the DFF cinema) celebrated its 50th birthday, but due to the pandemic, the festivities can only now take place on Thursday, June 16. On this and four additional days in June, former and current program makers will present films that are particularly close to their hearts and that recall the cinema’s programming history.

Film Still "Our Hospitality"

Tuesday  07.06.2022

18:00 Uhr

EINE ANDERE WELT (LIEDER DER ERDE, TEIL 2)

Deutschland 2004. R: Klaus Wyborny. 103 Min. DCP.
Vorfilm: DAS ABENTEUERLICHE, ABER GLÜCKLOSE LEBEN DES WILLIAM PARMAGINO
BRD 1969. R: Klaus Wyborny. 20 Min
Einfühung: Winfried Günther
Filmreihe: Klassiker & Raritäten: 50 Jahre Kommunales Kino

„Lieder der Erde“ nennt Klaus Wyborny einen Zyklus von fünf Filmen, die er ab 1985 realisierte und die auf seinen Reisen in Super 8 gefilmte rhythmische Sequenzen montieren. EINE ANDERE WELT ist der letzte aus der Reihe (trägt aber die Nummer 2). Im Unterschied zu den früheren, auf 16 mm gedrehten Filmen, ist Nummer 2 mithilfe der Digitaltechnik fertiggestellt worden. Ein filmisches Poem in fünf Gesängen mit drei Gedichten von Durs Grünbein. Es erinnert an die dritte Reise des Cristóbal Colón nach Amerika, in deren Verlauf er die Insel Trinidad und die Nordküste Südamerikas entdeckte. Als Vorfilm läuft ein früher Film Wybornys, DAS ABENTEUERLICHE, ABER GLÜCKLOSE LEBEN DES WILLIAM PARMAGINO aus dem Jahr 1969.

Tuesday  14.06.2022

18:00 Uhr

TAWK AL-HAMAMA AL-MAFKOUD

Das verlorene Halsband der Taube
Tunesien 1991. R: Nacer Khemir. D: Navin Chowdhry, Walid Arakji. 88 Min. DCP. OmU
Original version with German subtitles
Einführung: Ulrike Stiefelmayer
Filmreihe: Klassiker & Raritäten: 50 Jahre Kommunales Kino

Einer der markantesten Vertreter des tunesischen Kinos ist der Regisseur Nacer Khemir. Sein zweiter Film, bekannt auch unter dem französischen Titel „Le Collier perdu de la colombe“ und beruhend auf einem mittelalterlichen Buch mit dem Untertitel Von der Liebe und den Liebenden, darf als eines seiner Hauptwerke bezeichnet werden. Im Stil orientalischer Märchen und in leuchtenden Farben gedreht, beschwört er die Blütezeit der arabischen Kultur des Mittelalters herauf. Hauptfigur ist der junge Hassan, der bei einem Meister der Kalligraphie diese Kunst erlernt und sich in eine Phantasiewelt hineinträumt, die in mehreren miteinander verschränkten Liebesgeschichten Gestalt annimmt.

Thursday  16.06.2022

17:00 Uhr

STEP ACROSS THE BORDER

Deutschland/Schweiz 1990. R: Werner Penzel, Nicolas Humbert. 90 Min. DCP. OmU
Original version with German subtitles
Einführung: Natascha Gikas
Filmreihe: Klassiker & Raritäten: 50 Jahre Kommunales Kino

STEP ACROSS THE BORDER von Werner Penzel und Nicolas Humbert dreht sich um den Musiker Fred Frith. Statt eines konventionellen Dokumentarfilms sind hier rauschhafte Bild-Ton-Collagen mit teilweise frei assoziierenden Bildfolgen zu sehen, die der Musik gerecht werden. Zwei auf ähnliche Weise arbeitende künstlerische Ausdrucksformen treffen dabei aufeinander: improvisierte Musik und spontane, aus dem Augenblick der Beobachtung heraus aufgenommene Bilder. Auf diese Weise entstand ein Film, der ein Gefühl großer Freiheit vermittelt. Gedreht wurde er in mehreren Ländern, von Japan bis zur Schweiz, von den USA bis Frankreich.

20:15 Uhr

OUR HOSPITALITY

USA 1923. R: Buster Keaton, Jack Blystone. 74 Min. DCP. OF
Original version
Musikalische Begleitung: Günter Buchwald (Klavier) und Joshua Weiß (Schlagzeug)
Feier: 50 Jahre Kommunales Kino
Filmreihe: Klassiker & Raritäten: 50 Jahre Kommunales Kino

Amerika im Jahre 1831. Willie McKay erhält die Aufforderung, sein Erbe im fernen Süden anzutreten. Er selbst ist in New York aufgewachsen, nachdem sein Vater als Opfer der Blutfehde zwischen den McKays und den Canfields ermordet wurde. Willie macht sich nun auf die abenteuerliche Dampflokomotiven-Reise zu dem (vermeintlich) prunkvollen Anwesen. Seine attraktive Abteilnachbarin und er haben das selbe Ziel und sie lädt ihn zum Abendessen ein – in das Anwesen der Canfields, wie sich dann herausstellt. Die laden sogleich ihre Revolver, um ihn traditionsgemäß umzubringen. Doch das Gastrecht schützt Willie vor der Ermordung - solange er sich innerhalb des Hauses befindet.

Da das Kommunale Kino vor 50 Jahren mit einer Buster-Keaton-Retrospektive eröffnet wurde, darf ein Film dieses großen Komikers nicht fehlen.

Tuesday  21.06.2022

18:00 Uhr

ALICE DOESN’T LIVE HERE ANYMORE

Alice lebt hier nicht mehr
USA 1974. R: Martin Scorsese. D: Ellen Burstyn, Kris Kristofferson, Billy Green Bush, Alfred Lutter. 113 Min. 35mm. OF
Original version
Einführung: Rudolf Worschech
Filmreihe: Klassiker & Raritäten: 50 Jahre Kommunales Kino

Martin Scorseses vierter Spielfilm war sein erster für ein Hollywood-Studio. Die Schauspielerin Ellen Burstyn schlug den Regisseur aufgrund der Qualität von MEAN STREETS für das Projekt vor. ALICE DOESN’T LIVE HERE ANYMORE ist das eindringliche Porträt einer Frau, die nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes für sich und ihren elfjährigen Sohn sorgen und mit ihrem Leben zurechtkommen muss. Sie beschließt, ihre Habseligkeiten zu verkaufen und ihren Kindheitstraum wahrzumachen. Sie will als Sängerin durchstarten, landet aber als Kellnerin in einer Bar in Tucson, wo der Film überwiegend gedreht wurde. Ellen Burstyn gewann einen Oscar® für die Darstellung der Hauptfigur.

Tuesday  28.06.2022

18:30 Uhr

ÍTÉL A BALATON

Menschen im Sturm
Ungarn 1933. R: Fejös Pál (Paul Fejos). D: Csortos Gyula, Medgyessy Márie. 58 Min. 35mm. DF
Einführung: Dieter Reifarth
Filmreihe: Klassiker & Raritäten: 50 Jahre Kommunales Kino

Einer der bemerkenswertesten Regisseure der Filmgeschichte ist der Ungar Paul Fejos, der in den 1920er und 1930er Jahren Filme in Ungarn, den USA, Frankreich, Deutschland, Österreich, Dänemark und Thailand drehte, alle von großer Bildkraft und genauer Beobachtungsgabe. Die wahrscheinlich erste Retrospektive seiner Filme fand im September 1979 im Kommunalen Kino Frankfurt statt. Fejos‘ ungarischer Film ÍTÉL A BALATON ist nur in der von Werner Hochbaum erstellten deutschen Synchronfassung mit dem Titel MENSCHEN IM STURM erhalten. Eine Liebesgeschichte in einem Fischerdorf am Plattensee, erzählt mit enormer visueller Gestaltungskraft.