Filmerbe – digital

Seit 2013 widmet sich das Filmarchiv des DFF in großem Umfang der Digitalisierung und Restaurierung analoger Filme aller Genres und Formate der Filmgeschichte. Beim Filmerbe – digital. Film Preservation Weekend gab es im Januar zum dritten Mal einen Einblick in diese Arbeit des Filmarchivs. Wegen eines Projektorausfalls mussten jedoch die vier Filme des letzten Tages entfallen und werden im April nachgeholt. Jedem Programm ist ein kurzer Werbefilm der Kaskeline Filmproduktion vorangestellt.

Die Digitalisierung der Filme wurde ermöglicht durch:

Filmstill aus Der Tiger von Eschnapur

Dienstag  04.04.2023

18:00 Uhr

ICH GLAUB‘ NIE MEHR AN EINE FRAU

Deutschland 1930. R: Max Reichmann. D: Richard Tauber, Maria Solveg, Paul Hörbiger, Gustaf Gründgens. 100 Min. DCP
Einführung: Anke Mebold
Filmreihe: Filmerbe – digital. Film Preservation Weekend

Der 1929 unter dem Arbeitstitel DIRNENLIED gedrehte, im Hafen- und Arbeitermilieu spielende melancholisch-düstere Musikfilm zählt zu den ersten deutschen Tonfilmproduktionen. Er bediente Matrosen-Klischees während er zugleich sehr diffizile gesellschaftliche Themen anschnitt: Liebesträume seefahrender Männer, Familienleben ohne mitwirkende Väter, mangelnde Erwerbschancen alleinerziehender Frauen, Stigmatisierung von Prostituierten – bei überraschender Offenheit bezüglich der Verteilung von Opfer- und Täterrollen.

Dienstag  11.04.2023

18:00 Uhr

DER TIGER VON ESCHNAPUR

Deutschland 1938. R: Richard Eichberg. D: Fritz van Dongen, La Jana, Hans Stüwe, Kitty Jantzen, Theo Lingen, Gisela Schlüter. 97 Min. DCP
Filmreihe: Filmerbe – digital

Im Mittelpunkt des Abenteuerfilms nach Thea von Harbous Romanvorlage steht ein Liebesdreieck: Verfolgt von Chandra, dem Maharadscha von Eschnapur, flieht Sitha, die Gemahlin des Maharadscha, mit ihrem Geliebten Sascha aus Deutschland rund um die Welt. Richard Eichberg drehte unter der persönlichen Schirmherrschaft des Maharadschas von Udaipur die in Indien spielenden Szenen an Originalschauplätzen. Zurück in Deutschland musste Eichberg einige der indischen Szenen nachdrehen und ließ dafür in Berlin-Johannisthal auf dem Filmgelände eine indische Märchenwelt aufbauen.

Dienstag  18.04.2023

18:00 Uhr

DAS INDISCHE GRABMAL

Deutschland 1938. R: Richard Eichberg. D: Fritz van Dongen, La Jana, Alexander Golling, Hans Stüwe, Kitty Jantzen, Theo Lingen, Gisela Schlüter. 94 Min. DCP
Filmreihe: Filmerbe – digital

In der Fortsetzung gelangen die Maharani Sitha und ihr Geliebter Sascha nach ihrer waghalsigen Flucht vor dem eifersüchtigen Maharadscha Chandra und dem intriganten Prinzen Ramigani zurück nach Indien. Im Palast von Eschnapur kommt es zur entscheidenden Konfrontation. 1938, kurz nach Beendigung seiner Arbeiten an DER TIGER VON ESCHNAPUR, emigrierte der Regisseur Richard Eichberg über die Schweiz in die USA, wo er nach der Arbeit am Broadway aber keine neue Beschäftigung fand. 1949 kehrte er nach Deutschland zurück.

Dienstag  25.04.2023

18:00 Uhr

MICHELANGELO. DAS LEBEN EINES TITANEN

Deutschland/Schweiz 1940. R: Curt Oertel. Dokumentarfilm. 91 Min. DCP
Filmreihe: Filmerbe – digital

Curt Oertels Dokumentarfilm erzählt die Lebensgeschichte des Malers anhand von Aufnahmen der italienischen Landschaft, alter Stiche und vor allem anhand von Michelangelos eigenen Werken. Der Film fand weltweite Beachtung, insbesondere weil die Umsetzung als neue Form der filmischen Geschichtsschreibung gewertet wurde. Oertel beschrieb sein filmisches Dokumentieren als eine „besondere künstlerische Form“, die weder dem Spielfilm noch dem Kulturfilm zugeordnet werden kann.