Filmbildung und Filmvermittlung

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Auf die ein oder andere Weise verfolgen alle Aktivitäten des Hauses letztlich ein gemeinsames, zentrales Ziel: die Vermittlung von Filmkultur und Filmästhetik, die Schulung der Wahrnehmung, die Begegnung mit Filmkunstwerken. Ob in den Ausstellungen, im Kino, im museumspädagogischen Werkstattbereich, bei den Festivals oder in Projekten, überall kommt das DFF Deutsches Filminstitut & Filmmuseum seiner ureigenen Aufgabe nach, Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Film als Kunstform und Kulturgut vertraut zu machen und sie für die Wirkungsweise des bewegten Bildes zu sensibilisieren. Filmbildung ist für uns selbstverständlicher Teil kultureller Bildung.

Fähigkeiten und Kompetenzen zu stärken und besonders junge Menschen für den Film als Kunstform zu begeistern ist ein zentraler Ansatzpunkt der filmästhetischen Erziehung. Von museumspädagogischen Programmen, Modellprojekten wie dem MiniFilmclub, dem Multimediaguide oder Blickwechsel Jetzt! über LUCAS – Internationales Festival für junge Filmfans bis zu den landesweiten SchulKinoWochen Hessen und der Interkulturellen Filmbildung reicht das Spektrum unseres Instituts, das die Programmbereiche untereinander vernetzt.

Begreifen und Verstehen

Kinder in der Dauerausstellung des DFF

Das DFF versteht sich als Ort des kulturellen Austauschs, an dem Film, seine Geschichte und Wirkung erlebbar und erfahrbar wird, und möchte seinen Besucher:innen mit seinen vielfältigen Vermittlungsangeboten neue Zugänge zum Thema ermöglichen. Zentral für die Konzeption der Dauerausstellung sind deshalb die vielen Funktionsmodelle und interaktiven Stationen, die komplexe Zusammenhänge im Wortsinn “begreifbar” machen. Über die klassische museumspädagogische Arbeit hinaus bietet das DFF Fortbildungen für Lehrkräfte an und unterstützt auf Anfrage Lehrer:innen bei der Konzeption und Umsetzung filmpädagogischer Projekte. Das Angebot reicht von einzelnen Workshops bis hin zu Projekttagen und -wochen, die gemeinsam mit den Lehrer:innen entwickelt und durchgeführt werden.

Filmbildung für Alle

Eine Reihe besonderer Projekte trägt dazu bei, die Filmbildung aus dem Museum hinaus auch an Schulen und andere Bildungseinrichtungen zu bringen, sowohl in Frankfurt als auch in ganz Hessen. So werden im Sinne einer “Filmbildung für alle” auch Gruppen erreicht, die nicht so leicht den Weg ins Museum finden.

Wichtiger Multiplikator sind hier die jährlich stattfindenden SchulKinoWochen Hessen, die das DFF zusammen mit der bundesweit agierenden Initiative VISION KINO organisiert. Darüber hinaus ist das DFF im Verbund mit Schulen in Frankfurt und ganz Hessen als Partner verschiedener Projekte aktiv.

Filmbildung als Teil der kulturellen Bildung

Kulturelle Bildung ermöglicht Kindern, an Kultur teilzuhaben, Kunst- und Kulturinstitutionen kennenzulernen und ihre Kreativität zu entfalten. Filmbildung trägt als Teil der kulturellen Bildung zu der Entwicklung grundlegender Wahrnehmungs- und Ausdrucksweisen im frühen Kindesalter bei. Das DFF arbeitet aktiv in dem bundesweiten Netzwerk Frühkindliche Kulturelle Bildung mit, das im Februar 2020 mit dem Ziel gegründet wurde, Akteur:innen aus Kunst, Kultur, Bildung, Wissenschaft und Politik zusammenzubringen, um strukturelle Veränderungen zu ermöglichen und frühkindliche kulturelle Bildung in Deutschland selbstverständlich zu machen.

Der Stärkung von Teilhabe durch kulturelle (Film-)Bildung auf der Grundlage des Bildungs- und Erziehungsplans für Kinder von 0 bis 10 Jahren in Hessen (BEP) verschreibt sich das Modellprojekt KIKI – Kinder & Kino & der BEP.

Schule im Museum - Museum an den Frankfurter Schulen und in ganz Hessen

Wir möchten, dass der Ausflug ins DFF für alle Schüler:innen ein Highlight wird und bieten Schulklassen neben Führungen und Workshops eine Vielzahl weiterer Angebote an. Bei der Filmanalyse im Kino diskutieren Schüler:innen mit filmpädagogischer Begleitung Kurzfilme, die sie zuvor gemeinsam angesehen haben. Sie lernen, wie Filme gemacht werden, mit welchen Mitteln das Medium erzählt und wie groß die suggestive Macht der Bilder ist. Die Filmreihen BRITFILMS und Cinéfête verbinden die Faszination, die Film auf Schüler:innen ausübt, mit der Förderung von Sprachkompetenz. Im Kino des DFF und weiteren Frankfurter Kinos sehen jedes Jahr tausende Schüler:innen altersgerechte englisch- und französischsprachige Filme im Original mit deutschen Untertiteln. Die Kombination von Fremdsprache und Film eröffnet neue Zugänge zur Sprache und erhöht die Motivation für den Unterricht erheblich.

FILMmobil: FILMbildung mobil in Hessen

Film als Kunst Kindern und Jugendlichen in ganz Hessen nahe zu bringen und den Kulturort Kino ganzjährig zu stärken – das ist das Ziel des neuen Pilotprojekts des DFF – FILMmobil: FILMbildung mobil in Hessen, gefördert vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK). Dank der Förderung des Kulturkoffers des HMWK hat sich bereits in den vergangenen Jahren während der jährlich stattfindenden SchulKinoWochen Hessen ein Workshopformat des FILMmobils etabliert, das es Schüler:innen ermöglicht, sich intensiv mit Filmen auseinanderzusetzen.

Zusätzlich schickt die neue Kinder- und Jugendfilmreihe „Film & Dialog“ außergewöhnliche Filme aus vergangenen Programmen von „LUCAS – Internationales Filmfestival für junge Filmfans“ hessenweit in die Kinos, zusammen mit Filmgesprächen und Aktionen.

Kinder werden mit einem Tablet gefilmt

Die Filmreihe ermöglicht es jungen Kinobesucher:innen fern der Mainmetropole Blicke in die weite Welt und in nicht-kommerzielles Kinoschaffen zu werfen. Außerdem können themenspezifische Projektwochen wie Stummfilm & Musik“, „Filmanalyse“ oder „Praktisches Filmen“ gebucht werden.

Das Projekt baut auf die aktive Teilnahme in der Region und versteht sich als Plattform der Filmvermittlung. Zur Teilnahme und Vernetzung gefragt sind Kulturakteur:innen und Filmschaffende aus der Region, die mit ihren Erfahrungen die Angebote beleben sollen.

Wir rufen alle Pädagog:innen, ob an Schulen oder außerschulischen Einrichtungen, dazu auf, dem Projektbüro ihre Wünsche und Bedürfnisse zu filmvermittelnden Angeboten mitzuteilen.

Filmgeschichte ganz lebendig

Wer an Film denkt, hat oft Bilder aktueller Produktionen vor Augen, vielleicht auch Filme aus seiner Jugend. Filmgeschichte aber beginnt nicht erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Es ist eine Kernaufgabe DFF, ein Bewusstsein für die Vor- und Frühgeschichte des Films zu schaffen und frühe filmische Traditionen lebendig zu halten. In unregelmäßigen Abständen veranstaltet das Museum in seinem Kino Laterna-Magica-Shows, bei denen historische Bilder auf faszinierende Weise zum Leben erweckt werden. Mit Musikbegleitung und Erzähler:innen präsentieren sie kurze und lange, sentimentale und auch komische Geschichten in einer ganz einzigartigen, verzauberten Atmosphäre.

Für Vorschulkinder eignet sich besonders das Format Laterna Magica als Variation einer Führung durch die Dauerausstellung.

Bereits 2012 hatte das DFF mit dem Projekt “SpielFilmPioniere” mit Schüler:innen unterschiedlicher Altersklassen eine historische Stummfilmvorstellung mit Musik, Geräuschen und Erzählstimmen präsentiert.

Filmkultur: Studium, Wissenschaft, Forschung

Die akademische Filmwissenschaft und die praktische Arbeit einer Filmerbe-Institution miteinander verbinden: Mit dieser Maßgabe hat das DFF 2013 zusammen mit der Goethe-Universität Frankfurt den Masterstudiengang „Filmkultur: Archivierung, Programmierung, Präsentation“ ins Leben gerufen.

Über die Dauer von vier Semestern in Theorie und Praxis werden die Studierenden auf eine spätere wissenschaftliche Tätigkeit in Institutionen der Film- und Medienkultur vorbereitet. Der thematische Bogen spannt sich dabei von der Archivierung des filmischen Materials bis hin zu dessen Präsentation im Kino, bei Festivals, in Museen oder auf digitalen Plattformen.

Die integrale Beteiligung des DFF an Konzeption und Lehre des Studiengangs ermöglicht den Studierenden die unmittelbare Anbindung an die tatsächliche filmkulturelle Arbeit: Zentrale Lehrveranstaltungen finden im Museum und in den Archiven des DFF statt. Die Sammlungen des Hauses stehen den Studierenden offen und werden aktiv in die Seminare eingebunden, gekoppelt mit theoretischer Reflexion und angebunden an aktuelle Fachdiskurse. Die Studierenden absolvieren zudem ein umfangreiches Praxissemester im DFF oder einer anderen Filmerbe-Institution und profitieren vom internationalen Netzwerk des Hauses.

Auch über den Masterstudiengang hinaus unterhält das DFF vielfältige Kooperationen mit Hochschulen auf nationaler und internationaler Ebene: Sei es als Partner internationaler Forschungsprojekte, als Ort für Exkursionen und Workshops für Studierendengruppen der Film-, Medien- und Kulturwissenschaft oder als Ausrichter und Gastgeber filmwissenschaftlicher Tagungen und Konferenzen. Rund 80 Studierende absolvieren zudem jährlich ein Praktikum in den Abteilungen und Projekten des Instituts.

Kultur – Bildung – Teilhabe. Kunst & Pädagogik in der frühen Kindheit“ ist der Titel eines neuartigen Studiengangs, den die Fliedner Fachhochschule Düsseldorf im Wintersemester 2020 unter Mitwirkung des DFF startet. Neben anderen Kulturinstitutionen wird das DFF mit seiner hohen Expertise in der frühkindlichen kulturellen Bildung den Studiengang mitgestalten. Dieser rückt kulturelle Bildung für und mit jüngeren Kindern in den Fokus. Die Studierenden des berufsbegleitenden Studiengangs qualifizieren sich für leitende und konzeptionelle Tätigkeiten in der Kunst- und Kulturvermittlung etwa in Museen, Kitas, Theatern und Stiftungen. Sie lernen dabei, im Spannungsfeld zwischen Kultur, Bildung und Teilhabe zu vermitteln. Innerhalb des Studiums werden vier künstlerisch-pädagogische Module angeboten, die direkt in den Partner-Kultureinrichtungen stattfinden. Im DFF – Deutsches Filminstitut & Deutsches Filmmuseum wird das erste Modul im Frühjahr 2021 angeboten.