Hoffmanniana – Filmreihe zum 200. Todestag E.T.A. Hoffmanns

Hoffmanniana – so lautete der Titel des letzten Projektes von Andrei Tarkowski, in dem sich der sowjetische Regisseur mit dem Leben und Werk von E.T.A. Hoffmann beschäftigen wollte. Tarkowski war fasziniert von den Werken des Dichters, Komponisten und Zeichners, doch es gelang ihm nicht, den geplanten Film vor seinem Tod 1986 abzuschließen.

Eine Filmreihe im Kino des DFF erkundet anlässlich der Ausstellung “Unheimlich Fantastisch – E.T.A. Hoffmann 2022” im Deutschen Romantik Museum die vielfältigen Beziehungen zwischen den Werken E.T.A Hoffmanns und dem Kino, von der Stummfilmzeit bis in die 1990er Jahre. Früh in der Geschichte des Films entwickelte sich eine Faszination für den Wahn, das Unheimliche und Fantastische. So ist es nicht verwunderlich, dass die Erzählungen E.T.A. Hoffmanns eine beliebte Inspiration für das Kino darstellten. Neben den Erzählstoffen zeigt auch Hoffmanns Affinität für Mechanik, Optik  und Unbewusstes eine gewisse Nähe zum Kino auf.

Die Filmreihe ist eine Zusammenarbeit mit dem Team des E.T.A. Hoffmann Portals der Staatsbibliothek zu Berlin, der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, dem Deutschen Romantik Museum sowie der Kuratorin Anett Werner-Burgmann.

Dienstag  03.01.2023

18:00 Uhr

DIE PUPPE


Deutschland 1919. R: Ernst Lubitsch. D: Ossi Oswalda, Hermann Thimig, Victor Janson. 68 Min. DCP. Stummfilm (viragierte Fassung)
Klavierbegleitung: Uwe Oberg
Filmreihe: Hoffmanniana. Filmreihe zum 200. Todestag E.T.A. Hoffmanns

Ein Erbonkel, der durch eine Mitgift das Glück eines jungen Mannes erzwingen will, der junge Mann, der vor der Heirat ins Kloster flieht, die Mönche, die es auf die Mitgift abgesehen haben und ihm raten, eine Puppe zu heiraten, ein Puppenmacher, der eine lebensgroße Puppe nach dem Vorbild seiner Tochter verfertigt und die Tochter selbst – das ist das Personal dieser Filmkomödie, die geschickt mit uralten Späßen des Unterhaltungstheaters spielt. Lubitsch betont diese Tradition, indem er zu Beginn des Films die puppenstubenhafte Theaterdekoration zusammenbaut. Mit der automatischen Puppe spielt er auf ein wichtiges Motiv der romantischen Literatur an.

Dienstag  10.01.2023

18:00 Uhr

DAS FRÄULEIN VON SCUDERI

DDR/Schweden 1955. R: Eugen York. D: Henny Porten, Willy A. Kleinau, Anne Vernon. 99 Min. 35mm
Filmreihe: Hoffmanniana. Filmreihe zum 200. Todestag E.T.A. Hoffmanns

Seit 1954 versuchte die DEFA, ihr internationales Renommee durch Koproduktionen mit westlichen Filmgesellschaften zu steigern. Der zweite Film dieser Art war DAS FRÄULEIN VON SCUDERI nach der gleichnamigen Novelle von E.T.A. Hoffmann. Sowohl der Regisseur als auch die Mehrzahl der Darsteller:innen kamen aus dem Westen. Die Verfilmung hält sich im Wesentlichen an die literarische Vorlage, verzichtet aber auf die komplexe Erzählstruktur der Novelle und auf die Atmosphäre des Unheimlichen. Regisseur Eugen York arbeitet stattdessen den sozialen Hintergrund der Mordserie im Paris des 17. Jahrhunderts heraus.

Dienstag  17.01.2023

18:00 Uhr

JUWELEN - SENSATION IM DIAMANTENCLUB


Österreich 1930. R: Hans Brückner. D: Oskar Beregi, Manja Sorell, Alexander Critico. 64 Min. 35mm. Stummfilm
Klavierbegleitung: Uwe Oberg
Einführung: Oliver Hanley
Filmreihe: Hoffmanniana. Filmreihe zum 200. Todestag E.T.A. Hoffmanns

JUWELEN, auch unter dem Titel SENSATION IM DIAMANTENCLUB bekannt, ist einer der letzten österreichischen Stummfilme. Nach Motiven aus der Novelle Das Fräulein von Scuderi von E.T.A. Hoffmann drehte Hans Brückner diesen in Wien spielenden Kriminalfilm. Das Motiv des mordenden Juweliers hat Brückner von Hoffmann übernommen, das Fräulein von Scuderi dagegen wurde durch einen jungen Journalisten ersetzt, der sich als Amateurdetektiv an die Fersen des Raubmörders heftet. JUWELEN spielt noch einmal den visuellen Reichtum des späten Stummfilms mit seinen raffinierten Licht- und Schatteneffekten aus.

Dienstag  24.01.2023

18:00 Uhr

DIE ELIXIERE DES TEUFELS


DDR/CSSR 1973. R: Ralf Kirsten. D: Benjamin Besson, Jaroslava Schallerová, Ursula Werner. 107 Min. 35mm
Filmreihe: Hoffmanniana. Filmreihe zum 200. Todestag E.T.A. Hoffmanns

Ein junger Kapuzinermönch wird vom Prior des Klosters nach Rom geschickt. Auf der Reise trifft er seinen eigenen Doppelgänger und wird in ein Mordkomplott verwickelt. Diese DDR-Verfilmung des berühmten Romans "Die Elixiere des Teufels" von E.T.A. Hoffmann geht der westdeutschen Adaption von Manfred Purzer um einige Jahre voraus. Der Film versucht, sich an die Vorlage zu halten und lebt dabei von der Spannung zwischen den realistischen und den phantastischen Elementen der Erzählung. Die Außenaufnahmen wurden überwiegend an historischen Orten in der DDR gedreht. Besonders beeindruckend sind die von Szenenbildner Dieter Adam entworfenen Filmräume.

Dienstag  31.01.2023

18:00 Uhr

DER SANDMANN


Deutschland 1993. R: Eckhart Schmidt. D: Lorenzo Flaherty, Sabrina Paravicini, Stella Vordemann. 104 Min. 35mm
Filmreihe: Hoffmanniana. Filmreihe zum 200. Todestag E.T.A. Hoffmanns

In DER SANDMANN verlegte Eckhart Schmidt seine Verfilmung der gleichnamigen Erzählung von E.T.A. Hoffmann in die Gegenwart. Ein junges Paar, Daniel und Klara, befindet sich auf einer Urlaubsreise in Italien. Hier begegnet Daniel einem einstigen Bekannten seines mittlerweile toten Vaters, dem „Sandmann“, der nicht nur Kindheitserinnerungen in ihm weckt. Daniel verliebt sich auch in dessen schöne und geheimnisvolle Tochter Olimpia. Eckhart Schmidt bleibt trotz einigen Veränderungen dem Geist Hoffmanns treu. In seiner filmischen Umsetzung erschafft er eine traumhafte Atmosphäre ganz im Sinne der schwarzen Romantik.

Donnerstag  02.02.2023

10:00 Uhr

DER SANDMANN


Deutschland 1993. R: Eckhart Schmidt. D: Lorenzo Flaherty, Sabrina Paravicini, Stella Vordemann. 104 Min. 35mm
Filmreihe: Hoffmanniana. Filmreihe zum 200. Todestag E.T.A. Hoffmanns

In DER SANDMANN verlegte Eckhart Schmidt seine Verfilmung der gleichnamigen Erzählung von E.T.A. Hoffmann in die Gegenwart. Ein junges Paar, Daniel und Klara, befindet sich auf einer Urlaubsreise in Italien. Hier begegnet Daniel einem einstigen Bekannten seines mittlerweile toten Vaters, dem „Sandmann“, der nicht nur Kindheitserinnerungen in ihm weckt. Daniel verliebt sich auch in dessen schöne und geheimnisvolle Tochter Olimpia. Eckhart Schmidt bleibt trotz einigen Veränderungen dem Geist Hoffmanns treu. In seiner filmischen Umsetzung erschafft er eine traumhafte Atmosphäre ganz im Sinne der schwarzen Romantik.