Nicholas Ray

Mit einer Hommage an Nicholas Ray ehrt das Kino des DFF im März einen der prägendsten Regisseure des USamerikanischen Nachkriegskinos. Ray galt Zeit seines Lebens als Unangepasster, dennoch gelang es ihm im Verlauf seiner Karriere, dem strikten Studiosystem Hollywoods eine Vielzahl an poetischen und persönlichen Filmen abzuringen.

Nicholas Ray wurde 1911 als Raymond Nicholas Kienzle Jr. in Wisconsin geboren. Sein Interesse in der Jugend galt der Architektur und dem Theater: 1933 ging er auf Einladung des Architekten Frank Lloyd Wright von Chicago nach Wisconsin, um am utopischen Atelierprojekt Taliesin teilzunehmen. Obwohl er nur für wenige Monate bei Wright blieb, begleitete ihn dessen Einfluss, eine „Liebe für horizontale Linien“, wie es der Regisseur einmal selbst ausgedrückt hat, sein ganzes Leben. 1934 zog Ray nach New York und schloss sich der linken Theaterszene an, unter anderem dem Federal Theater Project um Joseph Losey, John Houseman und Elia Kazan. Houseman und Kazan brachten Ray auch zum Film: 1944 assistierte er Kazan bei dessen erster Hollywood-Produktion. Zwei Jahre später war es Houseman, der Ray eine Stellung bei RKO beschaffte. Dort sollte der Regisseur die meisten seiner Filme realisieren

Rays Werk ist geprägt von einem besonderen Gespür für visuelle Gestaltung und einer präzisen Kontrolle der Inszenierung. Seine Filme schaffen spezielle Resonanzräume, die die raue Gefühlswelt der Figuren nach Außen kehren und spürbar machen. Im Zentrum der Handlung sind häufig tragische Außenseiterfiguren zu sehen, die an den Rändern und in den Grenzgebieten der Gesellschaft leben. In ihrer Insistenz und Wärme, der Wahrnehmung dieser Figuren zu folgen, wohnt den Filmen Rays eine besondere Komplizenschaft und Infragestellung gängiger Strukturen inne.

Neben dem posthum und gemeinsam mit Wim Wenders entstandenen NICK’S FILM (LIGHTNING OVER WATER) (1980) wird die Reihe im April mit weiteren Filmen aus Rays späterer Karriere wie THE SAVAGE INNOCENTS (1960) sowie WE CAN’T GO HOME AGAIN (1972/2011), dem letzten Film des Regisseurs, fortgesetzt.

Dienstag  01.03.2022

20:30 Uhr

THEY LIVE BY NIGHT

Sie leben bei Nacht
USA 1948. R: Nicholas Ray. D: Farley Granger, Cathy O’Donnell, Howard Da Silva. 95 Min. 35mm. OmfU
Original version with French subtitles
Filmreihe: Nicholas Ray

Bereits Nicholas Rays Debütfilm THEY LIVE BY NIGHT zeigte dessen Vermögen, einen Film mit und über Genre-Codes hinaus zu drehen. Der Film erzählt die Geschichte einer tragischen Liebe als düsteren Film Noir: Ein junger Gefängnisinsasse lernt auf der Flucht eine Frau aus der Provinz kennen. Sie verlieben sich ineinander, schmieden Pläne für die Zukunft, doch ihre Liebe kann angesichts eines unerbittlichen Umfelds nur von kurzer Dauer sein. Mit großer visueller Eleganz im Spiel mit Licht und Schatten inszeniert, stellt sich Ray ganz auf die Seite seiner jungen Protagonist:innen. Nach Abschluss der Dreharbeiten im Jahr 1947 war das Studio RKO aufgrund der Unkonventionalität des Films unschlüssig, wie man den Film vermarkten könne. Im Zuge der RKO-Übernahme durch Howard Hughes wurde der Kinostart noch einmal um zwei Jahre, auf November 1949, verschoben.

Donnerstag  03.03.2022

18:00 Uhr

IN A LONELY PLACE

Ein einsamer Ort
USA 1950. R: Nicholas Ray, D: Humphrey Bogart, Gloria Grahame, Frank Lovejoy. 94 Min. 35mm. OF
Original version
Filmreihe: Nicholas Ray

Dixon Steele (Humphrey Bogart), ein abgehalfterter Drehbuchautor, steht im Verdacht, einen Mord begangen zu haben. Zur Hilfe kommt ihm unerwartet seine Nachbarin, gespielt von Rays damaliger Ehefrau Gloria Grahame, die ihm für die Tatzeit ein Alibi gibt. Zwischen den beiden entspinnt sich eine Liebesbeziehung, die jedoch an den selbstzerstörerischen Tendenzen Steeles zu scheitern droht. IN A LONELY PLACE ein ist autobiografisch-gefärbtes, selbstreflexives und zynisches Porträt der Hollywood-Industrie, in das verschiedene Querverbindungen zwischen Film und Leben geknüpft sind: Einige Szenen wurden in einer ehemaligen Wohnung des Regisseurs gedreht. Außerdem trennten sich Ray und Grahame während der Dreharbeiten. Bis heute zählt dieser „grauste, moralisch mehrdeutigste aller Film Noirs" (J. Hoberman) zu den bemerkenswertesten Kriminalfilmen des Hollywood-Kinos.

Freitag  04.03.2022

18:00 Uhr

THEY LIVE BY NIGHT

Sie leben bei Nacht
USA 1948. R: Nicholas Ray. D: Farley Granger, Cathy O’Donnell, Howard Da Silva. 95 Min. 35mm. OmfU
Original version with French subtitles
>Podcast zu Nicholas Ray
Filmreihe: Nicholas Ray

Bereits Nicholas Rays Debütfilm THEY LIVE BY NIGHT zeigte dessen Vermögen, einen Film mit und über Genre-Codes hinaus zu drehen. Der Film erzählt die Geschichte einer tragischen Liebe als düsteren Film Noir: Ein junger Gefängnisinsasse lernt auf der Flucht eine Frau aus der Provinz kennen. Sie verlieben sich ineinander, schmieden Pläne für die Zukunft, doch ihre Liebe kann angesichts eines unerbittlichen Umfelds nur von kurzer Dauer sein. Mit großer visueller Eleganz im Spiel mit Licht und Schatten inszeniert, stellt sich Ray ganz auf die Seite seiner jungen Protagonist:innen. Nach Abschluss der Dreharbeiten im Jahr 1947 war das Studio RKO aufgrund der Unkonventionalität des Films unschlüssig, wie man den Film vermarkten könne. Im Zuge der RKO-Übernahme durch Howard Hughes wurde der Kinostart noch einmal um zwei Jahre, auf November 1949, verschoben.

Samstag  05.03.2022

20:30 Uhr

IN A LONELY PLACE

Ein einsamer Ort
USA 1950. R: Nicholas Ray. D: Humphrey Bogart, Gloria Grahame, Frank Lovejoy. 94 Min. 35mm. OF
Original version
>Podcast zu Nicholas Ray
Filmreihe: Nicholas Ray

Dixon Steele (Humphrey Bogart), ein abgehalfterter Drehbuchautor, steht im Verdacht, einen Mord begangen zu haben. Zur Hilfe kommt ihm unerwartet seine Nachbarin, gespielt von Rays damaliger Ehefrau Gloria Grahame, die ihm für die Tatzeit ein Alibi gibt. Zwischen den beiden entspinnt sich eine Liebesbeziehung, die jedoch an den selbstzerstörerischen Tendenzen Steeles zu scheitern droht. IN A LONELY PLACE ein ist autobiografisch-gefärbtes, selbstreflexives und zynisches Porträt der Hollywood-Industrie, in das verschiedene Querverbindungen zwischen Film und Leben geknüpft sind: Einige Szenen wurden in einer ehemaligen Wohnung des Regisseurs gedreht. Außerdem trennten sich Ray und Grahame während der Dreharbeiten. Bis heute zählt dieser „grauste, moralisch mehrdeutigste aller Film Noirs" (J. Hoberman) zu den bemerkenswertesten Kriminalfilmen des Hollywood-Kinos.

Dienstag  08.03.2022

18:00 Uhr

ON DANGEROUS GROUND

USA 1951. R: Nicholas Ray, Ida Lupino, D: Ida Lupino, Robert Ryan, Ward Bond. 81 Min. 35mm. OF
Original version
>Podcast zu Nicholas Ray
Filmreihe: Nicholas Ray

In ON DANGEROUS GROUND geht ein gewaltbereiter Polizist bei einem Einsatz zu weit und wird von seinem Vorgesetzten zwangsversetzt. In einem verschneiten Dorf auf dem Land soll er den Mord an einem Mädchen aufklären. Dort trifft er auf eine blinde Frau, die gemeinsam mit ihrem Bruder in einer einsamen Hütte lebt. Dieser gerät bald in Verdacht und der Vater der Ermordeten scheint das Recht in die eigene Hand nehmen zu wollen.
Ein Film geteilt in zwei Hälften, der in der Hektik der Stadt beginnt und in einer Schneelandschaft zunehmend romantisch-tragisch zerdehnt und entrückt wird. Einer der bemerkenswertesten Filme im Werk des Regisseurs, nicht zuletzt durch die Beteiligung Ida Lupinos, die den erkrankten Ray bei einigen Szenen im Regie-Stuhl vertreten haben soll: „Ausgerechnet sie wird dem gequälten Gesetzeshüter die Augen öffnen, inmitten der schneebedeckten Landschaft, einem weiß strahlenden, schmerzhaft stillen Feld seelischer und moralischer Regeneration. Einer von Rays schönsten Filmen." (Christoph Huber).

Freitag  11.03.2022

18:00 Uhr

JOHNNY GUITAR

USA 1954. R: Nicholas Ray. D: Joan Crawford, Sterling Hayden, Mercedes McCambridge. 110 Min. 35mm. OF
Original version
>Podcast zu Nicholas Ray
Filmreihe: Nicholas Ray

Mit der Darstellung einer haltlosen Hexenjagd machte Ray die Zeit der McCarthy-Ära implizit zum Thema des Films JOHNNY GUITAR: Vienna, eine von Joan Crawford gespielte Barbesitzerin, zieht in einem Dorf in Arizona durch ihre resolute und selbstbewusste Haltung den Groll ihrer Mitbürger:innen auf sich. Während sich die Lage zuspitzt, taucht ein Fremder namens Johnny Guitar auf. Nicholas Rays Western, der jede Regel des Westerns bricht, erhielt zunächst verhaltene Kritiken, wurde Jahre später aber insbesondere von den Regisseuren der Nouvelle Vague verehrt. Bis heute gilt er als konfliktgeladenes, barockes Meisterwerk mit zwei bemerkenswerten Frauenfiguren im Zentrum.

Samstag  12.03.2022

20:30 Uhr

ON DANGEROUS GROUND

USA 1951. R: Nicholas Ray, Ida Lupino, D: Ida Lupino, Robert Ryan, Ward Bond. 81 Min. 35mm. OF
Original version
>Podcast zu Nicholas Ray
Filmreihe: Nicholas Ray

In ON DANGEROUS GROUND geht ein gewaltbereiter Polizist bei einem Einsatz zu weit und wird von seinem Vorgesetzten zwangsversetzt. In einem verschneiten Dorf auf dem Land soll er den Mord an einem Mädchen aufklären. Dort trifft er auf eine blinde Frau, die gemeinsam mit ihrem Bruder in einer einsamen Hütte lebt. Dieser gerät bald in Verdacht und der Vater der Ermordeten scheint das Recht in die eigene Hand nehmen zu wollen.
Ein Film geteilt in zwei Hälften, der in der Hektik der Stadt beginnt und in einer Schneelandschaft zunehmend romantisch-tragisch zerdehnt und entrückt wird. Einer der bemerkenswertesten Filme im Werk des Regisseurs, nicht zuletzt durch die Beteiligung Ida Lupinos, die den erkrankten Ray bei einigen Szenen im Regie-Stuhl vertreten haben soll: „Ausgerechnet sie wird dem gequälten Gesetzeshüter die Augen öffnen, inmitten der schneebedeckten Landschaft, einem weiß strahlenden, schmerzhaft stillen Feld seelischer und moralischer Regeneration. Einer von Rays schönsten Filmen." (Christoph Huber).

Sonntag  13.03.2022

20:30 Uhr

JOHNNY GUITAR

USA 1954. R: Nicholas Ray. D: Joan Crawford, Sterling Hayden, Mercedes McCambridge. 110 Min. 35mm. OF
Original version
>Podcast zu Nicholas Ray
Filmreihe: Nicholas Ray

Mit der Darstellung einer haltlosen Hexenjagd machte Ray die Zeit der McCarthy-Ära implizit zum Thema des Films JOHNNY GUITAR: Vienna, eine von Joan Crawford gespielte Barbesitzerin, zieht in einem Dorf in Arizona durch ihre resolute und selbstbewusste Haltung den Groll ihrer Mitbürger:innen auf sich. Während sich die Lage zuspitzt, taucht ein Fremder namens Johnny Guitar auf. Nicholas Rays Western, der jede Regel des Westerns bricht, erhielt zunächst verhaltene Kritiken, wurde Jahre später aber insbesondere von den Regisseuren der Nouvelle Vague verehrt. Bis heute gilt er als konfliktgeladenes, barockes Meisterwerk mit zwei bemerkenswerten Frauenfiguren im Zentrum.

Dienstag  15.03.2022

18:00 Uhr

BIGGER THAN LIFE

Eine Handvoll Hoffnung
USA 1956. R: Nicholas Ray, D: James Mason, Barbara Rush, Walter Matthau. 95 Min. 35mm. OmspU
Original version with Spanish subtitles
>Podcast zu Nicholas Ray
Filmreihe: Nicholas Ray

In BIGGER THAN LIFE (1956) findet ein ausgebrannter Grammatiklehrer und Familienvater in einem neuartigen Wundermedikament die Lösung all seiner Probleme – doch bald suchen ihn manische Schübe heim und sein Gleichgewicht kippt. Inspiriert von der Schilderung einer negativen Cortison-Behandlung erzeugt der Film mit klaustrophobischen CinemaScope-Kompositionen und gezieltem Farb- sowie Lichteinsatz eine zunehmend bedrückende Stimmung. Ein Werk über die „Schrecklichkeit der 'normalen' amerikanischen Familie der 1950er" (Jonathan Rosenbaum), das die gängigen Werte und Moralvorstellungen der amerikanischen Mittelschicht in den Blick rückt und zunehmend erodiert.

Mittwoch  16.03.2022

20:30 Uhr

RUN FOR COVER

Im Schatten des Galgens
USA 1955. R: Nicholas Ray, D: James Cagney, Viveca Lindfors, John Derek. 92 Min. 35mm. OmseU
Original version with Swedish subtitles
>Podcast zu Nicholas Ray
Filmreihe: Nicholas Ray

Auf einer Reise lernt der erfahrene Cowboy Matt Dow den jüngeren Davey Bishop kennen. Durch ein Missverständnis werden sie für Banditen gehalten. Bevor die Situation aufgeklärt werden kann, kommt es zu einem Schusswechsel mit der örtlichen Bürgerwehr. Bishop wird dabei schwer verletzt. Fortan fühlt sich Dow für seine Bekanntschaft verantwortlich und beschließt, im Dorf als Sheriff zu arbeiten und Bishop zu pflegen. Während Dow um die Gunst einer Frau aus der Stadt wirbt, gewinnt die unorthodoxe Vater-Sohn-Beziehung zwischen Dow und Bishop zunehmend an Dynamik.
Mit RUN FOR COVER gelang Ray eine weitere unkonventionelle Bearbeitung des Western-Genres, der Film ist ein seltener gezeigtes Werk im Schaffen des Regisseurs, mit strahlenden Technicolor-Farben und James Cagney und John Derek in den Hauptrollen.

Freitag  18.03.2022

20:30 Uhr

BIGGER THAN LIFE

Eine Handvoll Hoffnung
USA 1956. R: Nicholas Ray, D: James Mason, Barbara Rush, Walter Matthau. 95 Min. 35mm. OmspU
Original version with Spanish subtitles
>Podcast zu Nicholas Ray
Filmreihe: Nicholas Ray

In BIGGER THAN LIFE (1956) findet ein ausgebrannter Grammatiklehrer und Familienvater in einem neuartigen Wundermedikament die Lösung all seiner Probleme – doch bald suchen ihn manische Schübe heim und sein Gleichgewicht kippt. Inspiriert von der Schilderung einer negativen Cortison-Behandlung erzeugt der Film mit klaustrophobischen CinemaScope-Kompositionen und gezieltem Farb- sowie Lichteinsatz eine zunehmend bedrückende Stimmung. Ein Werk über die „Schrecklichkeit der 'normalen' amerikanischen Familie der 1950er" (Jonathan Rosenbaum), das die gängigen Werte und Moralvorstellungen der amerikanischen Mittelschicht in den Blick rückt und zunehmend erodiert.

Dienstag  22.03.2022

18:00 Uhr

BITTER VICTORY

Bitter war der Sieg
USA 1957. R: Nicholas Ray. D: Richard Burton, Curd Jürgens, Ruth Roman. 103 Min. 35mm. OmseU
Original version with Swedish subtitles
>Podcast zu Nicholas Ray
Filmreihe: Nicholas Ray

BITTER VICTORY, ein (Anti-)Kriegsfilm in sattem Schwarz-Weiß, markierte einen weiteren Hakenschlag im Werk des Regisseurs Nicholas Ray: Während des Zweiten Weltkriegs haben zwei britische Offiziere das Kommando über eine Mission in der libyschen Wüste. Sie sollen geheime Akten aus Erwin Rommels Hauptquartier entwenden, doch bald schon entspinnt sich zwischen den beiden Soldaten ein ganz persönlicher Konflikt. „They did their best to bury it“, urteilte Ray, nachdem der Film durch die Produktionsfirma mehrfach umgeschnitten wurde. Dennoch genießt der Film bis heute große Wertschätzung – die wohl berühmteste Eloge schrieb Jean-Luc Godard für die Cahiers du Cinema: „Denn BITTER VICTORY, wie die Sonne, lässt dich die Augen schließen. Die Wahrheit blendet.“

Mittwoch  23.03.2022

20:30 Uhr

THE TRUE STORY OF JESSE JAMES

Rächer der Enterbten
USA 1957. R: Nicholas Ray, D: Robert Wagner, Jeffrey Hunter, Hope Lange. 93 Min. 35mm. OmfU
Original version with French subtitles
>Podcast zu Nicholas Ray
Filmreihe: Nicholas Ray

Nicholas Rays seltener gezeigter Film THE TRUE STORY OF JESSE JAMES porträtiert mit Anklängen an REBEL WITHOUT A CAUSE (1955) die mythische Figur des Banditen Jesse James als angstgeplagten jungen Mann, der sich gegen die Härte und Moralvorstellungen seiner Umwelt auflehnt, um später zunehmend gewaltbereiter zu werden. Mit einem persönlichen Zugang zur Geschichte öffnet Ray dabei in Rückblenden den Blick auf die emotionale Seite der tragischen Außenseiterfigur. Jesse James erscheint so als ein für den Regisseur typischer, konfliktreicher Charakter.

Dienstag  29.03.2022

18:00 Uhr

WIND ACROSS THE EVERGLADES

Sumpf unter den Füßen
US 1958. R: Nicholas Ray, D: Christopher Plummer, Burl Ives, Gypsy Rose Lee. 93 Min. 35mm. OmfU
Original version with French subtitles
>Podcast zu Nicholas Ray
Filnmreihe: Nicholas Ray

Für Warner Bros. realisierte Nicholas Ray den farbenfrohen Abenteuerfilm WIND ACROSS THE EVERGLADES, der mit einer ökologischen Perspektive auf die Pflanzen- und Tierwelt in der Sumpflandschaft der Everglades seiner Zeit voraus war. Die Geschichte kreist um den Konflikt zwischen einer Gruppe Wilderer und einem idealistischen Wildhüter. Laut dem Filmkritiker Bernard Eisenschitz war die Produktion vom Alkohl- und Drogenmissbrauch des Regisseurs überschattet. Eiinzelne Szenen stellte die Crew nur unter Protest fertig. Kurz vor Ende der Dreharbeiten wurde Ray vom Produzenten Budd Schulberg freigestellt. Trotzdem nimmt der Film einen besonderen Stellenwert im Werk des Regisseurs ein.

Mittwoch  30.03.2022

20:30 Uhr

PARTY GIRL

Das Mädchen aus der Unterwelt
USA 1958. R: Nicholas Ray. D: Robert Taylor, Cyd Charisse, Lee J. Cobb. 99 Min. 35mm. OF
Original version
>Podcast zu Nicholas Ray
Filmreihe: Nicholas Ray

In PARTY GIRL verliebt sich ein Gangster-Anwalt im Chicago der 1930er in eine Tänzerin und beschließt, ein neues Leben zu beginnen. Das wiederum missfällt seinem wichtigsten Klienten, einem einflussreichen Verbrecher. Ein Film, der in seiner ekstatischen Farbdramaturgie und der Wildheit sowie Musikaliät seiner Geschichte in cinephilen Kreisen eine besondere Wertschätzung genießt und „Rays Abschied von Hollywood“ darstellte (Christoph Huber). Es war Rays erste und einzige Produktion für MGM, bei der der Regisseur aus dem Vollen schöpfen konnte.

Donnerstag  31.03.2022

18:00 Uhr

PARTY GIRL

Das Mädchen aus der Unterwelt
USA 1958. R: Nicholas Ray. D: Robert Taylor, Cyd Charisse, Lee J. Cobb. 99 Min. 35mm. OF
Original version
>Podcast zu Nicholas Ray
Filmreihe: Nicholas Ray

In PARTY GIRL verliebt sich ein Gangster-Anwalt im Chicago der 1930er in eine Tänzerin und beschließt, ein neues Leben zu beginnen. Das wiederum missfällt seinem wichtigsten Klienten, einem einflussreichen Verbrecher. Ein Film, der in seiner ekstatischen Farbdramaturgie und der Wildheit sowie Musikaliät seiner Geschichte in cinephilen Kreisen eine besondere Wertschätzung genießt und „Rays Abschied von Hollywood“ darstellte (Christoph Huber). Es war Rays erste und einzige Produktion für MGM, bei der der Regisseur aus dem Vollen schöpfen konnte.