Kino & Couch

Gemeinsam mit dem Frankfurter Psychoanalytischen Institut zeigt das Kino des DFF von Februar bis Juni 2024 eine Auswahl von Filmen, die sich auf unterschiedliche Weisen mit dem Thema „Aufklärung – gibt es eine Wahrheit?“ auseinandersetzen. Die Vorführungen werden von einem filmkritischen und einem psychoanalytischen Kommentar begleitet.

In Kooperation mit:

Donnerstag  14.03.2024

20:00 Uhr

THE TALENTED MR. RIPLEY

Der talentierte Mr. Ripley
USA 1999. R: Anthony Minghella. D: Matt Damon, Gwyneth Paltrow, Jude Law, Cate Blanchett, Philip Seymour Hoffman. 139 Min. 35mm. OmU
Original version with German subtitles
Filmkritischer Kommentar: Christiane von Wahlert
Psychoanalytischer Kommentar: Klaus Kocher
Filmreihe: Kino & Couch

Der mittellose Tom Ripley wird von einem Millionär angeheuert, dessen Sohn aus Italien heimzuholen, doch Ripley erliegt dort dem Reiz von Reichtum und Schönheit. Ganz im Stil der 1950er Jahre, vor stimmungsvollen italienischen Landschaften, hat Anthony Minghella seine hochkarätig besetzte Verfilmung des Ripley-Romans angelegt. Gegenüber der Romanvorlage hat er jedoch einige Änderungen, insbesondere bei den Charakteren, vorgenommen. Aus dem Maler Dickie wird ein Jazz-Fan und Ripley selbst wird hier eher als linkische und unsichere Figur dargestellt. Neben dem Wunsch, ein Leben wie sein reicher Freund führen zu können, hegt Ripley auch ein erotisches Interesse an Dickie. Als dieser der Freundschaft überdrüssig wird und ihn zurückweist, begeht Ripley den Mord nicht als sorgfältig geplantes Verbrechen, sondern aus dem Affekt heraus.

Donnerstag  21.03.2024

20:00 Uhr

DIE WOHNUNG

Deutschland/Israel 2011. R: Arnon Goldfinger. Dokumentarfilm. 97 Min. DCP
Filmkritischer Kommentar: Ruth Fühner
Psychoanalytischer Kommentar: Ingeborg Goebel-Ahnert
Filmreihe: Kino & Couch

Eine Wohnung in Tel Aviv, ein Stück Berlin mitten in Israel. 70 Jahre lang hat Gerda Tuchler hier mit Ehemann Kurt gelebt, nachdem sie vor dem Holocaust aus Deutschland fliehen mussten. Weggeschmissen haben sie nichts. Als sie mit 98 Jahren stirbt, trifft sich die Familie zur Wohnungsauflösung. Inmitten unzähliger Briefe, Fotos und Dokumente werden Spuren einer unbekannten Vergangenheit entdeckt: Die jüdischen Großeltern waren eng befreundet mit der Familie des SS-Offiziers und Leiters des NS-Judenreferats, Leopold von Mildenstein. Eine bewegende Annäherung an eine befremdliche Freundschaft und das Schweigen von Täter:innen und Opfern.