Filmland Norwegen

Im Oktober zeigt das DFF einen Überblick über das norwegische Filmschaffen von der Stummfilmzeit bis in die Gegenwart.

Neben eindrucksvollen Landschaftsaufnahmen, Okkupationsdramen aus dem Zweiten Weltkrieg und einem Einblick in die Kultur der Samen stehen Literaturverfilmungen von Knut Hamsun (Hunger) und anderen auf dem Programm. Herausragend in der Kinematografie Norwegens sind Kinder- und Jugendfilme sowie Filme von Regisseurinnen.

Zu sehen sind unter anderem Filme von Edith Carlmar (UNG FLUKT, The Wayward Girl, 1959) mit Liv Ullman in ihrer ersten Hauptrolle, Arne Skouens NI LIV (Neun Leben, 1957) und Erik Løchens JAKTEN (Die Jagd, 1959). Ebenso vertreten sind Anja Breien, Hans Petter Moland und Joachim Trier.

Als Gäste erwartet das DFF Jan Erik Holst, Elsa Kvamme und Jan Erik Vold.

Filmstill Zero Kelvin

In Kooperation mit

           

Mittwoch  02.10.2019

20:30 Uhr

GJEST BAARDSEN

Norwegen 1939. R: Tancred Ibsen. D: Alfred Maurstad, Vibeke Falk, Joachim Holst-Jensen. 99 Min. 35mm. OmeU.
Filmreihe: Filmland Norwegen

Tancred Ibsen, der Enkel von Henrik Ibsen und Bjørnstjerne Bjørnson, hatte bereits eine erfolgreiche Karriere als Flieger absolviert, als er sich entschloss, in den USA das Filmhandwerk zu erlernen; Hollywood prägte den Stil seiner Filme in den kommenden Jahrzehnten. Zu seinen besten Werken gehört GJEST BAARDSEN. Die Titelfigur ist eine Art norwegischer Robin Hood des frühen 19. Jahrhunderts, Ibsen gestaltete den Stoff ganz als melodramatischen Abenteuerfilm.

Freitag  04.10.2019

18:00 Uhr

KAMPEN OM TUNGTVANNET

Operation Swallow / The Battle for Heavy Water. Norwegen/Frankreich 1948. R: Titus Vibe-Müller, Jean Dréville. D: Jens Anton Poulsson, Johannes Eckhoff, Arne Kjelstrup. 98 Min. 35mm. engl. OF
Filmreihe: Filmland Norwegen

Norwegen zur Zeit der deutschen Besatzung während des Zweiten Weltkriegs: Eine Gruppe britischer und norwegischer Widerstandskämpfer unternimmt einen Anschlag auf eine Fabrik, in der die Nazis schweres Wasser herzustellen versuchen – benötigt für den Bau einer Atombombe. Das filmgeschichtlich bedeutende Werk beruht auf wahren Begebenheiten. Er ist in einem nüchtern-dokumentarischen Stil gehalten und wurde in drei Sprachfassungen gedreht; viele ehemalige Widerstandskämpfer spielen sich selbst.

Samstag  05.10.2019

20:30 Uhr

NI LIV

Film fällt am 5.10. leider aus. Ersatztermin: 14.10. 19:00 Uhr.
Nine Lives. Norwegen 1957. R: Arne Skouen. D: Jack Fjeldstad, Henny Moan, Alf Malland. 99 Min. 35mm. OmeU
Filmreihe: Filmland Norwegen

Mit NI LIV adaptierte Arne Slouen den gleichnamigen Roman von David Howarth. Er erzählt die Erlebnisse des norwegischen Widerstandskämpfers Jan Baalsrud während der deutschen Besatzung und seine Flucht nach Schweden. Gerade aus dem nüchternen Reportagestil ergibt sich die Spannung des Films. NI LIV war der erste und für Jahrzehnte einzige norwegische Film, der für einen Oscar ® nominiert wurde.

Sonntag  06.10.2019

20:30 Uhr

UNG FLUKT

Film fällt am 6.10. leider aus. Ersatztermin: 12.10. 15:00 Uhr
The Wayward Girl. Norwegen 1959. R: Edith Carlmar. D: Liv Ullmann, Atle Merton, Rolf Søder. 94 Min. 35mm. OmeU
Filmreihe: Filmland Norwegen

Die Filme der Theaterschauspielerin Edith Carlmar zeichnen sich durch ihren feinfühligen Umgang mit sozialen Fragen aus. In UNG FLUKT gerät die von der jungen Liv Ullmann in ihrer ersten Hauptrolle gespielte Gerd, ein Mädchen aus prekären Verhältnissen, mit der Polizei in Konflikt. Ein Freund bringt sie aufs Land, um sie den schädlichen Einflüssen ihrer Freunde zu entziehen.

Mittwoch  09.10.2019

20:30 Uhr

ARVEN

Next of Kin. Norwegen 1979. R: Anja Breien. D: Espen Skjønberg, Anita Björk, Hæge Juve. 95 Min. 35mm. OmeU
Filmreihe: Filmland Norwegen

Ein reicher Reeder stirbt und verfügt, dass seine Familie das Firmenimperium gemeinsam weiterführt. Der letzte Wille, der das Überleben der Reederei sichern soll, lässt alte Konflikte aufbrechen. Mit großem Geschick und subtilem Humor entwirft Anja Breien das Geflecht einer großbürgerlichen Familie.

Freitag  11.10.2019

18:00 Uhr

JAKTEN

The Hunt. Norwegen 1959. R: Erik Løchen. D: Bente Børsum, Tor Stokke, Rolf Søder. 94 Min. 35mm. OmeU
Filmreihe: Filmland Norwegen

Erik Løchens Debüt JAKTEN erzählt eine klassische Dreiecksgeschichte: Zwei Freunde sind in dieselbe Frau verliebt. Sie heiratet den einen, der andere geht ins Ausland. Jahre später treffen sie bei einer Jagdpartie in der spektakulären Bergwelt Nordnorwegens wieder aufeinander und ungelöste Konflikte brechen erneut auf. Løchen arbeitet in dieser Erzählung mit Verfremdungseffekten; so wenden sich etwa die Darsteller/innen teilweise direkt ans Publikum.

Samstag  12.10.2019

15:00 Uhr

UNG FLUKT

Film fällt am 6.10. leider aus. Ersatztermin: 12.10. 15:00 Uhr
The Wayward Girl. Norwegen 1959. R: Edith Carlmar. D: Liv Ullmann, Atle Merton, Rolf Søder. 94 Min. 35mm. OmeU
Filmreihe: Filmland Norwegen

Die Filme der Theaterschauspielerin Edith Carlmar zeichnen sich durch ihren feinfühligen Umgang mit sozialen Fragen aus. In UNG FLUKT gerät die von der jungen Liv Ullmann in ihrer ersten Hauptrolle gespielte Gerd, ein Mädchen aus prekären Verhältnissen, mit der Polizei in Konflikt. Ein Freund bringt sie aufs Land, um sie den schädlichen Einflüssen ihrer Freunde zu entziehen.

20:30 Uhr

LØPERJENTEN

Betrayal. Norwegen 1981. R: Vibeke Løkkeberg. D: Nina Knapskog, Kenneth Johansen, Helge Jordal. 108 Min. 35mm. OmeU
Filmreihe: Filmland Norwegen

Mit LØPERJENTEN gelang Vibeke Løkkeberg, Schauspielerin, Drehbuchautorin und Regisseurin, ein geradezu schmerzhaft eindringliches Porträt der Nachkriegszeit in Norwegen. Im Bergen des Jahres 1948 erleben die siebenjährige Kamilla und der gleichaltrige Svein den Zerfall ihrer Familien. Trost finden die Kinder nur in ihrer Freundschaft.

Sonntag  13.10.2019

11:30 Uhr

LAILA

Norwegen 1929. R: George Schnéevoigt. D: Mona Mårtenson, Tryggve Larssen, Harald Schwenzen. 165 Min. DCP. engl. ZT. Klavierbegleitung: Uwe Oberg
Filmreihe: Filmland Norwegen

George Schnéevoigt, ein dänischer Kameramann, adaptierte 1929 im hohen Norden Norwegens den Roman Lajla. Eine junge Familie wird auf dem Weg zur Taufe ihrer kleinen Tochter von Wölfen attackiert. Dabei fällt das Baby aus dem Schlitten. Es wird von Samen gefunden und von dem Besitzer einer Rentierherde aufgezogen. Nicht zuletzt die spektakulären Landschaftsaufnahmen machen LAILA zu einem gewaltigen Filmepos.

18:00 Uhr

OFELAŠ

Pathfinder. Norwegen 1987. R: Nils Gaup. D: Mikkel Gaup, Ingvald Guttorm, Ellen Anne Buljo. 83 Min.DCP. samische OmeU
Filmreihe: Filmland Norwegen

Mit OFELAŠ verfilmte der Same Nils Gaup eine Legende aus seiner Kindheit. Als ein 16-jähriger Junge von der Jagd zurückkehrt, muss er feststellen, dass seine Familie ermordet wurde. Er flieht in ein anderes Lager, wird aber auch dort weiter verfolgt. Nils Gaup machte daraus einen spannenden Abenteuerfilm in grandioser winterlicher Naturkulisse. OFELAŠ war der erste Film in samischer Sprache und der zweite norwegische Film, der eine Oscar-Nominierung erhielt.

Montag  14.10.2019

19:00 Uhr

NI LIV

Film fällt am 5.10. leider aus. Ersatztermin: 14.10. 19:00 Uhr.
Nine Lives. Norwegen 1957. R: Arne Skouen. D: Jack Fjeldstad, Henny Moan, Alf Malland. 99 Min. 35mm. OmeU
Filmreihe: Filmland Norwegen

Mit NI LIV adaptierte Arne Slouen den gleichnamigen Roman von David Howarth. Er erzählt die Erlebnisse des norwegischen Widerstandskämpfers Jan Baalsrud während der deutschen Besatzung und seine Flucht nach Schweden. Gerade aus dem nüchternen Reportagestil ergibt sich die Spannung des Films. NI LIV war der erste und für Jahrzehnte einzige norwegische Film, der für einen Oscar ® nominiert wurde.

Mittwoch  16.10.2019

18:00 Uhr

KURZFILMPROGRAMM: FRAGMENTS OF NORWAY

SVALBARD I SORT/HVITT OG FARGEN Spitzbergen in Schwarzweiß und Farbe
Norwegen 1992. 30 Min.
FUNKIS – INTERFERENCE WITH FUNCTIONALISM
Norwegen 1992. 29 Min.
THE CAMERA MUSEUM
Norwegen 1997. 34 Min.
Mit Buchpräsentation
Filmreihe: Filmland Norwegen

Fragments of Norway, die erste Publikation des Verlages Edition Zip, gibt einen Einblick in das dokumentarisch-essayistische Filmschaffen von Jan Knutzen. 1943 geboren, gehört Knutzen zu den außergewöhnlichen Dokumentarfilmemachern Norwegens. Seine Filmtexte eröffnen poetische Bildwelten deutscher sowie norwegischer Geschichte des letzten Jahrhunderts. Die zweisprachige Publikation spricht daher nicht nur Kinoliebhaber/ innen an.

20:15 Uhr

SULT

Hunger. Norwegen/Schweden/Dänemark 1966. R: Henning Carlsen. D: Per Oscarsson, Gunnel Lindblom, Birgitte Federspiel. 111 Min. 35mm. OmU
Mit Einführung und Buchpräsentation von Jan Erik Holst
Filmreihe: Filmland Norwegen

Mit der Adaption des gleichnamigen ersten Romans von Knut Hamsun gelang Henning Carlsen sein wohl bester Film. Per Oscarsson spielt die Hauptfigur, einen hungernden Schriftsteller, der sich, ausgestattet mit einem übersteigerten Selbstbewusstsein, durch das Kristiania des späten 19. Jahrhunderts bewegt.

Donnerstag  17.10.2019

18:15 Uhr

SORRY BROTHERS, I WAS THE ONE

Norwegen 2019. R: Elsa Kvamme. Dokumentarfilm. 60 Min. DCP. OmeU
Zu Gast: Elsa Kvamme und Jan Erik Vold
Filmreihe: Filmland Norwegen

Seit den 1960er Jahren ist Jan Erik Vold einer der renommiertesten – und unkonventionellsten – Lyriker Norwegens. Darüber hinaus jammt er gerne mal mit verschiedenen Jazzmusikern. Diese brandneue Dokumentation von Elsa Kvamme portraitiert Jan Erik Vold, sein Leben und den Stellenwert der Poesie darin.

Freitag  18.10.2019

18:00 Uhr

TELEGRAFISTEN

Der Telegraphist. Norwegen 1993. R: Erik Gustavson. D: Bjørn Floberg, Marie Richardson, Jarl Kulle. 100 Min. 35mm. OmU
Filmreihe: Filmland Norwegen

TELEGRAFISTEN ist die Verfilmung des Romans Schwärmer (1904) von Knut Hamsun. Die Handlung spielt 1903 in einer kleinen norwegischen Küstenstadt. Der örtliche Telegraphist und Hobby-Erfinder Ove unternimmt ein Betrugsmanöver, um die arrangierte Ehe von Elise und einem Kapitän zu verhindern.

Samstag  19.10.2019

20:15 Uhr

KJÆRLIGHETENS KJØTERE

Zero Kelvin. Norwegen 1995. R: Hans Petter Moland. D: Stellan Skarsgård, Gard B. Eidsvold, Bjørn Sundquist. 118 Min. 35mm. OmU
Filmreihe: Filmland Norwegen

Nach einem dänischen Roman aus den 1920er Jahren drehte Hans Petter Moland dieses Dreipersonenstück. Ein Schriftsteller, ein Wissenschaftler und der Anführer der Gruppe erforschen die arktische Kälte Grönlands. In einer Hütte gefangen eskaliert der Streit zwischen dem Schriftsteller und dem Leiter.

Mittwoch  23.10.2019

20:30 Uhr

BUDBRINGEREN

Junk Mail. Norwegen 1997. R: Pål Sletaune. D: Robert Skjærstad, Andrine Sæther, Per Egil Aske,. 83 Min. 35mm. OmU
Filmreihe: Filmland Norwegen

Statt einfach nur Briefe zu befördern, liest der Postbote Roy gern darin oder wirft einen Teil davon gleich weg. Als ihm zufällig die Schlüssel einer jungen Frau in die Hände fallen, kann er nicht widerstehen: In ihrem Apartment muss er feststellen, dass sie offenbar Teil einer Verbrecherbande ist.

Freitag  25.10.2019

18:00 Uhr

ELLING

Norwegen 2001. R: Petter Næss. D: Per Christian Ellefsen, Sven Nordin, Jørgen Langhelle. 85 Min. 35mm. OmU
Filmreihe: Filmland Norwegen

Elling und Kjell haben sich in einer psychiatrischen Anstalt kennengelernt. Jeder für sich lebensuntüchtig, meistern sie nach ihrer Entlassung gemeinsam ihre neue Existenz. ELLING ist sowohl in seinem Heimatland als auch international einer der erfolgreichsten norwegischen Filme überhaupt.

Samstag  26.10.2019

20:30 Uhr

OSLO, 31. AUGUST

Norwegen 2011. R: Joachim Trier. D: Anders Danielsen Lie, Hans Olav Brenner, Ingrid Olava. 95 Min. DCP. OmU
Filmreihe: Filmland Norwegen

Joachim Triers Neuverfilmung des Romans „Das Irrlicht“ gelingt es, der Geschichte der letzten Tage eines Selbstmörders soziale Bedeutung zu verleihen. Der 34-jährige Anders verlässt nach einem langwierigen Drogenentzug zum ersten Mal die Rehaklinik. Seine frühere Umgebung hat sich jedoch verändert …

Mittwoch  30.10.2019

20:30 Uhr

UTØYA 22. JULI

Norwegen 2018. R: Erik Poppe. D: Andrea Berntzen, Aleksander Holmen, Brede Fristad. 90 Min. DCP. OmU
Filmreihe: Filmland Norwegen

Am 22. Juli 2011 wurden mehr als fünfhundert Jugendliche in einem Sommercamp auf der Insel Utøya von einem schwerbewaffneten rechtsradikalen Attentäter überfallen. Die Attacke forderte 69 Todesopfer. Dieses nationale Trauma greift Erik Poppe in seinem Spielfilm auf – konsequent aus der Sicht der Opfer.