Filmgespräch zu MÄDCHEN IN UNIFORM (1931)

WEIMAR WEIBLICH

Filmgespräch: Karola Gramann und Heide Schlüpmann über MÄDCHEN IN UNIFORM (1931)

Heide Schlüpmann und Karola Gramann im Gespräch mit Daria Berten (Ausstellungskuratorin DFF)

Aufzeichnung der Veranstaltung vom 14.06.2023 im Kino des DFF

Die jugendliche Halbwaise Manuela erlebt an einem Stift für höhere Töchter in Potsdam eine Erziehung, die von preußischem Drill und dem Fehlen menschlicher Nähe geprägt ist. Einziger Lichtblick ist für sie die zugewandte Lehrerin Fräulein von Bernburg, die sich dem rigiden Erziehungsideal der Oberin widersetzt. Doch als Manuela der nur wenige Jahre älteren Frau ihre Liebe gesteht, führt das zum Eklat. Der Klassiker des frühen deutschen Tonfilms, der heute als lesbischer Kultfilm verehrt wird, wartet mit einem rein weiblichen Cast und zwei Frauen in Schlüsselpositionen auf: Das Drehbuch schrieb Christa Winsloe, Regie führte Leontine Sagan.

Im Anschluss an die Filmvorführung widmen sich die Filmwissenschaftlerinnen Karola Gramann und Heide Schlüpmann der Rezeptionsgeschichte von MÄDCHEN IN UNIFORM: Zur Entstehungszeit wurde der Film vor allem als Film gegen preußische Erziehungsmethoden und Coming-of-Age-Film rezipiert, später wurde er zum lesbischen Kultfilm. Gramann und Schlüpmann sprechen über die Bedeutung des Films für sie persönlich und über ein Interview, das sie Anfang der 80er Jahre mit der Hauptdarstellerin Hertha Thiele geführt haben. Der Film und einige dazugehörige Exponate sowie das Interview sind ebenfalls Teil der Ausstellung WEIMAR WEIBLICH.

Mit WEIMAR WEIBLICH. Frauen und Geschlechtervielfalt im Kino der Moderne (1918-1933) präsentiert das DFF noch bis zum 12. November eine Ausstellung zu den Frauen vor und hinter der Kamera im Weimarer Kino.

Film:
MÄDCHEN IN UNIFORM
Deutschland 1931
R: Leontine Sagan