Weimar weiblich

Weimar weiblich
Frauen und Geschlechtervielfalt im Kino der Moderne (1918 – 1933)
Szene aus Die Büchse der Pandora
Text: IHR BESUCH

WEIMAR WEIBLICH

Frauen und Geschlechtervielfalt im Kino der Moderne (1918 – 1933)

Ausstellung vom 29. März bis 12. November 2023

Bubikopf-Frisuren, luftige Chiffonkleider, extravagante Schuhkreationen und endlich Beinfreiheit – schon auf den ersten Blick sind die Veränderungen gewaltig, die die 1920er Jahre für das weibliche Geschlecht bringen. Zu den wichtigsten gehört die zunehmende Berufstätigkeit von Frauen, die dazu beiträgt, Frauen auch im gesellschaftlichen Alltag  präsenter werden zu lassen. Das zeigt sich auch im Kino der Zeit. Frauen beim und im Film der Weimarer Republik sind das Thema der Ausstellung WEIMAR WEIBLICH, die zudem untersucht, wie das Kino Geschlechterrollen und -verhältnisse insgesamt thematisiert.

TRAILER
Szene aus DAS ACHTGROSCHENMÄDEL. JAGD AUF SCHURKEN, 1921 mit orangem Verlauf

Zum einen geht es darum, jene in allen Gewerken wirkenden Frauen ins Licht zu rücken, die die aufkommende Filmindustrie mit zum Blühen brachten – als Regisseurinnen, Drehbuch-autorinnen, Kostüm- und Szenenbildnerinnen – und die heute vielfach vergessen sind. Zum anderen lotet die Ausstellung aus, wie das Kino der Weimarer Zeit Geschlechterfragen verhandelt, und dabei Themen wie körperliche Selbstbestimmung, Crossdressing und Homosexualität in den Fokus rückt. Die Ausstellung WEIMAR WEIBLICH wirft damit einen frischen Blick auf die deutsche Filmgeschichte der Jahre 1918 bis 1933. Vielen gilt diese Ära bis heute als „Goldenes Zeitalter“ der (deutschen) Kinematographie, weil sie überdurchschnittlich viele international anerkannte Klassiker hervorbrachte. Den Blick auf diese Klassiker des Weimarer Kinos zu beschränken, greift jedoch zu kurz. Das Filmschaffen jener Jahre ist von weit größerer Vielfalt geprägt: ästhetisch, inhaltlich, vor allem aber auch in Bezug auf diejenigen, die es schufen.

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WEIMAR WEIBLICH. Frauen und Geschlechtervielfalt im Kino der Moderne (1918 – 1933) basiert auf einer Ausstellung der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen, Berlin. Gemeinsam mit der Bundeskunsthalle, Bonn, hat die Deutsche Kinemathek die Ausstellung Kino der Moderne. Film in der Weimarer Republik realisiert, und 2018/19 zunächst in Bonn und dann in Berlin präsentiert. Für die Präsentation in Berlin entwickelten die Ausstellungskuratorin Kristina Jaspers und ihr Team die Frauengalerie „Weimar, weiblich“, in der 21 weitgehend unbekannte weibliche Filmschaffende mit Biographien, Exponaten, Filmausschnitten und Audioaufnahmen erstmals einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt wurden – eine Pionierleistung. Diese Sektion bildet nun das Herzstück der Frankfurter Ausstellung, die insgesamt knapp 100 Exponate aus den Sammlungen der Deutschen Kinemathek präsentiert und etwa 65 weitere Leihgaben versammelt, die Kristina Jaspers für die Ausstellung Kino der Moderne. Film in der Weimarer Republik in ganz Deutschland zusammengetragen hat.

Etwa 150 zusätzliche Exponate konnten exklusiv für die Frankfurter Präsentation mit den Themenschwerpunkten Frauen und Geschlechtervielfalt im Weimarer Kino versammelt werden. Sie stammen aus den Archiven des DFF, dem Fotoarchiv des Historischen Museums Frankfurt und von zahlreichen weiteren institutionellen wie privaten Leihgeber:innen.

Den Vorspann zur Ausstellung bilden im Ausstellungsfoyer Fotografien und Anekdoten, die vom Leben der Frauen in den Jahren 1918 bis 1933 erzählen, und die vornehmlich aus dem Rhein-Main-Gebiet stammen. Zu professionellen Fotografien aus dem Archiv des Historischen Museums Frankfurt gesellen sich Aufnahmen und Familiengeschichten, die dem DFF nach einem öffentlichen Aufruf von Privatpersonen zur Verfügung gestellt wurden.

Die Suche nach historischen Zeugnissen und Familiengeschichten queerer Menschen gestaltet sich schwieriger, weil sie aufgrund von Diskriminierung und Verfolgung oftmals im Verborgenen lebten. Die Arbeit [anderkawer] 1928 der Künstlerin annette hollywood nimmt das Publikum mit auf detektivische Spurensuche.

Weimar weiblich

Begleitprogramm mit Führungen, Workshops, Filmreihen, Vorträgen und Diskussionsrunden.

FILMPROGRAMM mit Gesprächen, Vorträgen und Live-Musik

Im umfangreichen Begleitprogramm zur Ausstellung im Kino des DFF sind sowohl Klassiker als auch neue Entdeckungen zu sehen, viele der Filme werden in vom DFF digitalisierter und restaurierter Fassung gezeigt. Einführungen, Vorträge und musikalische Live-Begleitung ergänzen die Filmvorführungen. Infos zu allen Terminen und Tickets entnehmen Sie dem aktuellen Kinoprogramm. 

Einige Highlights im Begleitprogramm:

Mittwoch, 8. November, 18:00 Uhr
DER FÜRST VON PAPPENHEIM (DE 1927. R: Richard Eichberg)
mit Live-Klavierbegleitung: Uwe Oberg

Sonntag, 12. November, 13:00 Uhr
ICH MÖCHTE KEIN MANN SEIN (DE 1918. R: Ernst Lubitsch)


Vergangene Veranstaltungen:

Dienstag, 4. April, 20:15 Uhr
DIE KLEINEN KLEBERINNEN (BRD 1980. R: Heide Breitel, Eva-Maria Hammel)
mit Vortrag von Filmhistoriker Jeanpaul Georgen

Dienstag, 2. Mai, 17:30 Uhr
DIE FREUDLOSE GASSE (DE 1925. R: G.W. Pabst)
mit Einführung und Live-Musik

Mittwoch, 10. Mai, 18:00 Uhr
DIE ERBSCHAFT VON NEW YORK (DE 1919. R: Wolfgang Neff. Drehbuch: Jane Bess)
mit Gespräch und Live-Musik

Mittwoch, 14. Juni, 20:00 Uhr
MÄDCHEN IN UNIFORM (DE 1931. R: Leontine Sagan)
Mit Filmgespräch

Freitag, 16. Juni, 18:00 Uhr
CYANKALI (DE 1930. R: Hans Tintner)
mit Vortrag und Klavierbegleitung

Mittwoch, 5. Juli, 18:00 Uhr
Filme, Geschichten und Erinnerungen – ein feministischer Blick auf Filmarbeit
Gesprächsabend mit Aysun Bademsoy, Fiona Berg, Karola Gramann und Heide Schlüpmann
Moderation: Gaby Babić
Weitere Infos

Samstag, 8. Juli, 18:00 Uhr
DIE ERBSCHAFT VON NEW YORK (DE 1919. R: Wolfgang Neff. Drehbuch: Jane Bess)
mit Einführung und Stummfilmkonzert
Weitere Infos

Donnerstag, 24. August, 20:00 Uhr
Kurzfilmprogramm: Ella Bergmann-Michel
mit Vortrag und Live-Musik

Dienstag, 26. September, 20:30 Uhr
DER GOLEM, WIE ER IN DIE WELT KAM (DE 1920. R: Paul Wegener)
mit Vortrag und Live-Musik

Dienstag, 17. Oktober, 18:00 Uhr
Kurzfilmprogramm: Hanna Henning
mit Vortrag und Live-Musik

Dienstag, 31. Oktober, 20:15 Uhr
NOSFERATU (DE 1922. R: F.W. Murnau)
mit Gespräch und Live-Musik

FÜHRUNGEN

Jeden Samstag, 15 Uhr
Öffentliche Führungen für ein allgemeines Publikum im DFF
Die Führung ist im Ausstellungsticket enthalten.


Private Führungen
Dauer: ca. 1 Stunde | Vorab-Buchung im DFF erforderlich


Satourday
Familienführungen durch die Ausstellung jeweils um 14 und 16 Uhr, offenes kostenfreies Angebot


Informationen, Kontakt & Anmeldung
Tel.: +49 69 961 220 – 223 (Mo-Fr: 10-15 Uhr)
museumspaedagogik@dff.film

PODCAST

Im DFF-Podcast spricht Frauke Haß (DFF) mit Kuratorin Daria Berten und vielen anderen Gesprächspartner:innen über Themen rund um die Ausstellung.

Die Ausstellung WEIMAR WEIBLICH:


Zur Podcast-Folge


Die Drehbuchautorin Jane Bess:

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Richard Oswalds Homosexuellen-Melodram ANDERS ALS DIE ANDERN (DE 1919):

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Queere Mutterschaft:

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Louise Kolm-Fleck und Liddy Hegewald:

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Hanna Henning:

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Luise Heilborn-Körbitz:

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DIGITALES BEGLEITPROGRAMM

Filmgespräch zu MÄDCHEN IN UNIFORM (1931)

YouTube

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Heide Schlüpmann und Karola Gramann im Gespräch mit Daria Berten (Ausstellungskuratorin).

tingeltangel - ein Kabarettfestival im DFF

Ab dem 22. September verwandelt sich das DFF-Foyer an sechs Freitagabenden in ein intimes Kabaretttheater. Als Hommage an die wunderbar vielseitigen Kabarettprogramme der Zeit zwischen den zwei Weltkriegen, laden wir eine faszinierende Auswahl von Künstler*innen ein, Ideen und Perspektiven der künstlerisch goldenen 1920er in einer Kabarettreihe im DFF zum Besten zu geben.

Zur Veranstaltung

Text: IHR BESUCH
Szene aus Metropolis

Öffnungszeiten

WEIMAR WEIBLICH ist vom 29. März bis 12. November 2023 im DFF zu sehen

Mo: Geschlossen
Di–Do, Sa-So 11-18 Uhr
Fr: 11-20 Uhr

Tickets & Preise

WEIMAR WEIBLICH: 9 / 6* Euro
Dauerausstellung DFF: 6 / 3* Euro
Familienticket für bis zu 2 Erwachsene und 2 Kinder (über 6 Jahre): 24 Euro, jedes weitere Kind: 2 Euro

Barrierefreiheit: Das DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum ist für bewegungseingeschränkte Besucher:innen sowie für Gäste mit Kinderwagen über einen Fahrstuhl am rechten Seiteneingang des Museums zugänglich. Durch Aufzüge im Foyer sind alle Ausstellungsetagen (1.-3. OG), das Kino im Untergeschoss sowie die Filmwerkstatt und Workshopräume im 4. OG barrierefrei zugänglich. Eine separate Behindertentoilette findet sich im Sockelgeschoss. Das Haus stellt einen Leihrollstuhl zur Verfügung.

*Ermäßigungen erhalten: Schüler:innen, Studierende, Arbeitslose. Die Ermäßigung gilt nicht für Studierende der Universität des 3. Lebensalters U3L. KUFTI-Inhaber:innen, Kinder unter 6 Jahren und Geburtstagskinder jeden Alters erhalten freien Eintritt in die Ausstellungen.

Travestieszene aus DER FÜRST VON PAPPENHEIM

DIREKTORIN / DIRECTOR
Ellen M. Harrington

KURATORIUM UND PROJEKTLEITUNG / CURATOR AND PROJECT LEAD
Daria Berten

PROJEKTKOORDINATION / PROJECT COORDINATION
Tim Heptner

WISSENSCHAFTLICHE RECHERCHEN / SCIENTIFIC RESEARCH
Benjamin Kunz, Anke Mebold

MEDIENPRODUKTION / MEDIA PRODUCTION
Michael Kinzer

UNTERSTÜTZUNG / SUPPORT
Stefanie Plappert

AUSSTELLUNGSGESTALTUNG / EXHIBITION DESIGN
Tonia Bürkle, blaugrau

GRAFIKGESTALTUNG / GRAPHIC DESIGN
Anna Pirot, Felix Kosok, Bureau Mitte

AUSSTELLUNGSBAU / EXHIBITION CONSTRUCTIONS
Adriano Renzullo, artevilla

MEDIENTECHNIK / MEDIA TECHNOLOGY
Markus Berger, satis&fy AG

LICHT / LIGHTING
Stefan Zimmermann, Lightsolutions

LEUCHTSCHRIFTEN / ILLUMINATED FONTS
Neon Zentgraf Lichtwerbung GmbH

GRAFIKEN UND DRUCKE / GRAPHICS AND PRINTS
plot.com GmbH, Brieke GmbH

DRUCKAUFBEREITUNG / PRINTING PREPARATION
Thomas Lemnitzer

ÜBERSETZUNGEN / TRANSLATIONS
Micha Goebig, Go Big Coaching & Communications

TRANSPORTE / TRANSPORTS
Milan Svojgr, Art-Union

EXPONATMONTAGE / EXHIBITS MOUNTING
Stefan Bressel, Charlotte Malcolm-Smith, Andreas Rohrbach, Katrin Trost

RESTAURATORISCHE BETREUUNG / RESTORATION SUPPORT
Kathrin Sündermann

RAHMENBAU / FRAME CONSTRUCTION
Hartmut Wirks

ARCHIVE / ARCHIVES
Eva Hielscher (Leitung), Isabelle Bastian, Hans-Peter Reichmann, Simon Lames, Jens Kaufmann, Debora Classen, Christof Schöbel, André Mieles

FILMRESTAURIERUNG UND DIGITALISIERUNG / FILM RESTORATION AND DIGITIZATION
Thomas Worschech (Leitung), Anke Mebold, Lou Burkhardt, Oliver Hanley

PRESSE- UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT / PRESS AND PUBLIC RELATIONS
Frauke Haß, Marie Luise Brüggemann, Jürgen Kindlmann

MEDIENSTATIONEN / MEDIA STATIONS
Jürgen Kindlmann, Frederik Lemnitzer, Thomas Schumann

HAUSTECHNIK UND FAHRTEN / TECHNICAL SUPPORT AND RIDES
Ismail Merzak, Susanne Becker, Antonio Cucuzzella

STRATEGISCHE ENTWICKLUNG / STRATEGIC DEVELOPMENT
Ines Bayer, Mareike Uhl

VERWALTUNG / ADMINISTRATION
Claus Wiedemann (Leitung), Birgit Wickenhäuser (Projektbetreuung)

SPONSORING UND ERÖFFNUNGSPLANUNG / SPONSORING AND OPENING PLANNING
Marie Brüggemann, Stefanie Plappert, Marie-Christin Severin

VERMITTLUNG / EDUCATION
Daniela Dietrich (Leitung)

KINOPROGRAMM / CINEMA PROGRAM
Natascha Gikas (Leitung), Andreas Beilharz, Björn Schmidt

WEBSITE
Jürgen Kindlmann

Dank an
Christian Appelt, Lena Gropp, Micaela Leon Gutbrod, Maria Käppele, Helen Kahsai, Petra Schäfer, Eric Schlegel, Michael Schurig, Annabelle Zimmermann, Team Kasse und Aufsichten (DFF)

Spezieller Dank an / Special thanks to
Thomas Lemnitzer (Thomas Lemnitzer Fotografie); Susanne Kleine (Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn); Lioba Nägele, Michael Richter (Museum für Kommunikation, Frankfurt am Main); Katja M. Schneider (Haus der Stadtgeschichte, Offenbach)

Eine Ausstellung der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen, Berlin

Logo der Deutschen Kinemathek

Ausstellungsteam Deutsche Kinemathek
KÜNSTLERISCHER DIREKTOR / ARTISTIC DIRECTOR Rainer Rother
VERWALTUNGSDIREKTOR / ADMINISTRATIVE DIRECTOR Florian Bolenius
KURATORIN / CURATOR Kristina Jaspers
MEDIENKURATOR / MEDIA CURATOR Nils Warnecke
PROJEKTLEITUNG / PROJECT LEAD Peter Mänz
PROJEKTKOORDINATION / PROJECT COORDINATION Vera Thomas
KURATORISCHE ASSISTENZ UND WISSENSCHAFTLICHE RECHERCHE / CURATORIAL ASSISTANCE AND SCIENTIFIC RESEARCH Annika Haupts
WISSENSCHAFTLICHE HILFSKRÄFTE / RESEARCH ASSISTANCE Anna Heizmann, Peter Riedl
KONSERVATORISCHE BETREUUNG / CONSERVATIONAL SUPERVISION Katharina Siedler, Sabina Fernández

In Kooperation mit / in cooperation with

Logo der Bundeskunsthalle

Spezieller Dank an / Special thanks to
Susanne Annen (Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn)

Die Deutsche Kinemathek wird gefördert von / The Deutsche Kinemathek is funded by

Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien
Logo
Szene aus ACHTUNG! LIEBE! LEBENSGEFAHR!

Wir danken unseren Förderern, Partnern und Sponsoren

Logo der Speyer´schen Hochschulstiftung.
Logo Lindner Hotel