Nicholas Ray

Im April setzt das Kino des DFF die im März gestartete Hommage an Nicholas Ray mit THE LUSTY MEN, REBEL WITHOUT A CAUSE und dem Spätwerk des Regisseurs fort. Bereits Mitte der 1950er Jahre zog es Ray nach Europa, wo er nach Möglichkeiten suchte, neue Filmprojekte abseits der US-amerikanischen Industrie zu finanzieren. In den 1960er Jahren lebte er längere Zeit in Rom, Madrid, London, München, auf Sylt und in Paris und schmiedete Pläne für verschiedene Projekte, darunter die Idee, eine internationale Filmschule zu gründen. 1969 ging er zurück in die USA, erhielt eine Vielzahl an Lehraufträgen und produzierte mit Filmstudierenden WE CAN´T GO HOME AGAIN, der sein letzter Film bleiben sollte.

Filmstill aus Rebel without a Cause. Der Kopf eines jungen Mannes liegt auf dem Schoß einer jungen Frau. Der Kopf eines weiteren Jungen ist am unteren Bildrand zu sehen.

Samstag  02.04.2022

18:00 Uhr

THE LUSTY MEN

Arena der Cowboys
USA 1952. R: Nicholas Ray. D: Susan Hayward, Robert Mitchum, Arthur Kennedy. 113 Min. 35mm. OmU
Original version with German subtitles
>Podcast zu Nicholas Ray
Filmreihe: Nicholas Ray

Der ehemalige Rodeostar Jeff lernt in THE LUSTY MEN auf einer Ranch ein junges Ehepaar kennen. Als der junge Wes sich auch im Rodeo versucht, stößt dies auf den Widerstand seiner Frau. Als Jeff sein Manager wird, entfaltet sich eine komplexe, von widersprüchlichen Aspirationen geprägte Dreiecksbeziehung. Niemals zuvor hat ein Film derart präzise und illusionslos die Welt der Rodeoreiter beschrieben, die trotz scheinbarem Glamour ein Leben der Unbehaustheit führen. Nicholas Ray blickt dabei illusionslos auf ein Amerika, das Robert Mitchum voller Eleganz und Gutmütigkeit verkörpert.

Sonntag  03.04.2022

20:30 Uhr

THE SAVAGE INNOCENTS

Weiße Schatten
Frankreich/Italien/Großbritannien 1960. R: Nicholas Ray. D: Anthony Quinn, Yoko Tani, Peter O´Toole. 110 Min. 35mm. OmspU
Original version with Spanish subtitles
>Podcast zu Nicholas Ray
Filmreihe: Nicholas Ray

In THE SAVAGE INNOCENTS tötet ein Inuit durch ein Missverständnis einen Missionar und wird schließlich von zwei Beamten gestellt. Doch er widersetzt sich der Verhaftung und flüchtet in den Schnee. Parabelartig erzählt Nicholas Ray in diesem in verschiedenen Ländern, darunter Grönland und Kanada, gedrehten Film von der Gewalt vermeintlicher Zivilisierungsprozesse sowie der durchlässigen Grenze zwischen dem „Eigenen“ und „Fremden“. Jonathan Rosenbaum bezeichnete den Film als „Rays erster und in vielerlei Hinsicht ambitioniertester Versuch, sich von den Hollywood-Studios zu lösen und einen eigenen, unabhängigen Weg einzuschlagen." Ein Film der gerade in seinem Gespür für die Weiträumigkeit und Komposition der Eislandschaften eine besondere visuelle Eleganz entfaltet.

Dienstag  05.04.2022

18:00 Uhr

THE LUSTY MEN

Arena der Cowboys
USA 1952. R: Nicholas Ray. D: Susan Hayward, Robert Mitchum, Arthur Kennedy. 113 Min. 35mm. OmU
Original version with German subtitles
>Podcast zu Nicholas Ray
Filmreihe: Nicholas Ray

Der ehemalige Rodeostar Jeff lernt in THE LUSTY MEN auf einer Ranch ein junges Ehepaar kennen. Als der junge Wes sich auch im Rodeo versucht, stößt dies auf den Widerstand seiner Frau. Als Jeff sein Manager wird, entfaltet sich eine komplexe, von widersprüchlichen Aspirationen geprägte Dreiecksbeziehung. Niemals zuvor hat ein Film derart präzise und illusionslos die Welt der Rodeoreiter beschrieben, die trotz scheinbarem Glamour ein Leben der Unbehaustheit führen. Nicholas Ray blickt dabei illusionslos auf ein Amerika, das Robert Mitchum voller Eleganz und Gutmütigkeit verkörpert.

Freitag  08.04.2022

18:00 Uhr

WE CAN‘T GO HOME AGAIN

USA 1973/2011. R: Nicholas Ray. D: Richard Bock, Tom Farrell, Nicholas Ray. 93 Min. 35mm. OF
Original version
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Filmreihe: Nicholas Ray

Nicholas Rays letzter Film, WE CAN`T GO HOME AGAIN (1973/2011), entstand in enger Zusammenarbeit mit Filmstudierenden des Harpur College, Binghamton, New York. Mit dem Grundsatz, Filmemachen erlernt man am besten durch die Arbeit an einem eigenen Film, entspinnt Ray einen offenen Dialog mit seinen Studierenden. Das Resultat ist eine sehr experimentelle Arbeit Rays: ein visuelles Mosaik, das Zeitgeschichte, Fiktionales und Persönliches durch Splitscreen-Technik verwebt. Eine erste Version wurde 1973 bei den Filmfestspielen von Cannes präsentiert, der Regisseur arbeitete aber bis zu seinem Tod weiter an dem Projekt – 2011 wurde der Film in Zusammenarbeit mit Ray´s Ehefrau Susan als vorläufig endgültige Fassung rekonstruiert.

Dienstag  12.04.2022

18:00 Uhr

NICK’S FILM – LIGHTNING OVER WATER

BRD/Schweden 1980. R: Wim Wenders, Nicholas Ray. D: Nicholas Ray, Wim Wenders, Susan Ray. 90 Min. 35mm. OF
Original version
>Podcast zu Nicholas Ray
Filmreihe: Nicholas Ray

Der zusammen mit Wim Wenders entstandene Film NICK´S FILM - LIGHTNING OVER WATER dokumentiert die letzten Tage im Leben des Regisseurs Nicholas Ray und ist zugleich ein fiktionales Spiel mit Ray´s Biografie. Die beiden Filmemacher hatten sich bei den Dreharbeiten zu Wenders DER AMERIKANISCHE FREUND (1977) kennengelernt und angefreundet: „Nick hat mir von seiner Krebserkrankung erzählt. Er wusste, dass er unheilbar krank war. Er wollte arbeitend sterben. Unser gemeinsamer Film war ein Versuch, dem Krebs etwas entgegenzusetzen, eine Sterbebegleitung, bei der auch ein Film entstanden ist.“ (Wim Wenders)

Freitag  15.04.2022

17:00 Uhr

KING OF KINGS

König der Könige
USA 1961. R: Nicholas Ray. D: Jeffrey Hunter, Siobhán McKenna, Robert Ryan. 171 Min (mit Pause). DCP. OmU
Original version with German subtitles
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Filmreihe: Nicholas Ray

Gemeinsam mit dem unabhängigen Produzenten und Trotzki-Neffen Samuel Bronston realisierte Nicholas Ray in Europa die Monumentalfilme KING OF KINGS und 55 DAYS AT PEKING. Bronston ist vor allem für die Beteiligung an Abenteuerfilmen und historischen Epen bekannt, die er in Spanien mit vergleichsweise geringem Budget produzierte und später an amerikanische Studios verkaufte. Wie bereits Cecil B. DeMille in dem gleichnamigen Film aus dem Jahr 1927, verfilmt Ray in KING OF KINGS das Leben von Jesus Christus. Obwohl der Film, wie für Ray üblich, eine emotionale Rauheit und ein Gefühl jugendlichen Aufbegehrens vereint, stieß er im Vergleich zu anderen Werken des Regisseurs auf verhaltene Gegenliebe.

Samstag  16.04.2022

20:15 Uhr

REBEL WITHOUT A CAUSE

... denn sie wissen nicht, was sie tun
USA 1955. R: Nicholas Ray. D: James Dean, Natalie Wood, Sal Mineo, Jim Backus. 111 Min. DCP. OmU
Original version with German subtitles
>Podcast zu Nicholas Ray
Filmreihe: Nicholas Ray

Vier Wochen nach James Deans tragischem Autounfall kam der zweite Spielfilm des Schauspielers in die Kinos. Der frühe Tod des erst 24-Jahrigen verleiht seiner Rolle des rebellierenden Teenagers Jim Stark eine tragische Note. Dean wurde zum Inbegriff der unverstandenen Jugend und zur niemals alternden Ikone. Nicholas Ray findet in REBEL WITHOUT A CAUSE Farben und Formen, um die Richtungslosigkeit US-amerikanischer Teenager in den 1950er Jahren und ihr Aufbegehren gegen die Selbstzufriedenheit ihrer kleinbürgerlichen Elternhäuser geradezu physisch spürbar zu machen. Jims rote Jacke leuchtet wie ein Fanal und wird zum Zeichen unbändiger Wut.

Sonntag  17.04.2022

18:00 Uhr

THE SAVAGE INNOCENTS

Weiße Schatten
Frankreich/Italien/Großbritannien 1960. R: Nicholas Ray. D: Anthony Quinn, Yoko Tani, Peter O´Toole. 110 Min. 35mm. OmspU
Original version with Spanish subtitles
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Filmreihe: Nicholas Ray

In THE SAVAGE INNOCENTS tötet ein Inuit durch ein Missverständnis einen Missionar und wird schließlich von zwei Beamten gestellt. Doch er widersetzt sich der Verhaftung und flüchtet in den Schnee. Parabelartig erzählt Nicholas Ray in diesem in verschiedenen Ländern, darunter Grönland und Kanada, gedrehten Film von der Gewalt vermeintlicher Zivilisierungsprozesse sowie der durchlässigen Grenze zwischen dem „Eigenen“ und „Fremden“. Jonathan Rosenbaum bezeichnete den Film als „Rays erster und in vielerlei Hinsicht ambitioniertester Versuch, sich von den Hollywood-Studios zu lösen und einen eigenen, unabhängigen Weg einzuschlagen." Ein Film der gerade in seinem Gespür für die Weiträumigkeit und Komposition der Eislandschaften eine besondere visuelle Eleganz entfaltet.

Montag  18.04.2022

18:00 Uhr

REBEL WITHOUT A CAUSE

... denn sie wissen nicht, was sie tun
USA 1955. R: Nicholas Ray. D: James Dean, Natalie Wood, Sal Mineo, Jim Backus. 111 Min. DCP. OmU
Original version with German subtitles
>Podcast zu Nicholas Ray
Filmreihe: Nicholas Ray

Vier Wochen nach James Deans tragischem Autounfall kam der zweite Spielfilm des Schauspielers in die Kinos. Der frühe Tod des erst 24-Jahrigen verleiht seiner Rolle des rebellierenden Teenagers Jim Stark eine tragische Note. Dean wurde zum Inbegriff der unverstandenen Jugend und zur niemals alternden Ikone. Nicholas Ray findet in REBEL WITHOUT A CAUSE Farben und Formen, um die Richtungslosigkeit US-amerikanischer Teenager in den 1950er Jahren und ihr Aufbegehren gegen die Selbstzufriedenheit ihrer kleinbürgerlichen Elternhäuser geradezu physisch spürbar zu machen. Jims rote Jacke leuchtet wie ein Fanal und wird zum Zeichen unbändiger Wut.