Film und Archiv:
Die Seitz Filmproduktion

Die Franz Seitz Filmproduktion, deren Firmenarchiv das DFF in Teilen verwahrt, ist seit ihrer Gründung im Jahre 1956 durch Franz Seitz (1921–2006) stets eine wichtige Akteurin innerhalb der deutschen Filmgeschichte gewesen. Bereits 1952 hat Franz Seitz mit der Ariston-Film GmbH seine ersten Spielfilme produziert, vier Jahre später dann unter eigenem Namen. In den 1950er und 60er Jahren wurden neben einigen künstlerisch anspruchsvollen und politischen Filmen wie Rosselinis LA PAURA (IT/DE 1954) vor allem Unterhaltungsfilme wie BEI DER BLONDEN KATHREIN (DE 1959. R: Hans Quest) produziert. Vor dem Hintergrund des gerade erst überlebten Krieges, dem Wiederaufbau und später dem deutschen Wirtschaftswunder gelang es Franz Seitz, mehr als 80 Filme zu produzieren, 40 Drehbücher zu schreiben und bei elf Filmen selbst Regie zu führen. Als einer der wichtigsten deutschen Filmproduzenten war er an großen Literaturverfilmungen wie Volker Schlöndorffs DIE BLECHTROMMEL (DE/FR 1979) beteiligt, mit dem er unter anderem die Palme d’Or, den Deutschen Filmpreis und einen Oscar® gewann. Große Publikumserfolge waren auch die Verfilmung der LAUSBUBENGESCHICHTEN (DE 1964. R: Helmut Käutner) nach Ludwig Thoma und die später daraus hervorgegangene Schulfilmreihe DIE LÜMMEL VON DER ERSTEN BANK (DE 1967-1972), deren Drehbücher der Feder von Franz Seitz entstammen. Die Seitz GmbH Filmproduktion ist heute ein Familienunternehmen. Seit dem Tod von Franz Seitz wird sie geführt von seinem Sohn Peter Seitz.

In DU KANNST MICH FRAGEN WAS DU WILLST spürt Franz Seitz’ Enkelin Anni Seitz dem Leben und Werk ihres Großvaters nach.

Freitag  10.05.2024

18:00 Uhr

DU KANNST MICH FRAGEN WAS DU WILLST - FRANZ SEITZ

Deutschland 2021. R: Anni Seitz. Dokumentarfilm. 90 Min. DCP
Zu Gast: Anni Seitz
Filmreihe: Die Seitz Filmproduktion

Die Regisseurin Anni Seitz spürt dem Leben und Werk ihres Großvaters Franz „Buba“ Seitz nach, der als Produzent für Volker Schlöndorffs DIE BLECHTROMMEL (DE/FR 1979) einen Oscar erhielt und das deutsche Nachkriegskino mit Filmen wie DIE LÜMMEL VON DER ERSTEN BANK (BRD 1968. R: Werner Jacobs) oder LAUSBUBENGESCHICHTEN (BRD 1964. R: Helmut Käutner) geprägt hat. Der Dokumentarfilm gibt Einblick in persönliche Dokumente, lässt Weggefährt:innen wie Volker Schlöndorff, Uschi Glas oder Hans Kraus zu Wort kommen und erzählt dabei auch von der Geschichte des deutschen Films seit den 1950er Jahren.