Gespräch zu SCARDANELLI (2000) // Zu Gast: HARALD BERGMANN

Filmreihe 250 Jahre Friedrich Hölderlin

Zu Gast: HARALD BERGMANN // Gespräch zu SCARDANELLI (2000)

Aufzeichnung der Veranstaltung vom 20.9.2020 im Kino des DFF (Teil 2)

„Ich habe nie Hölderlin geheißen, sondern Scardanelli!“ Im Jahr 1807 diagnostizierte man Friedrich Hölderlin eine unheilbare psychische Krankheit, worauf er bei einem wohlhabenden Tischlermeister in Pflege kam. In einem kleinen Turmzimmer am Neckar lebte der Dichter weitere 36 Jahre. Mit „Scardanelli“ unterzeichnete der Autor zwischen 1838 und 1843 viele seiner späten Gedichte.

SCARDANELLI rekonstruiert die letzten Lebensjahre Hölderlins mithilfe von Originaldokumenten, indem er Spielszenen auf fingierte Interviews von „Zeitzeugen“ treffen lässt.Im März jährte sich der Geburtstag von Friedrich Hölderlin (1770–1843) zum 250. Mal. Aus diesem Anlass präsentierte das Kino des DFF in einer Filmreihe herausragende Auseinandersetzungen mit dem sprachgewaltigen und unzeitgemäßen Dichter.

Harald Bergmann, der zwischen 1992 und 2003 vier Hölderlin-Arbeiten realisiert hat, stellte die Digitalisierungen seiner beiden Filme LYRISCHE SUITE/DAS UNTERGEHENDE VATERLAND (1992) und SCARDANELLI (2000) vor.