Filme sehen wie ein Profi: Das Filmanalyse-Würfelspiel

Mit einem einfachen Würfelspiel kann man sich dem Film als Kunstform spielerisch nähern: Zu den Symbolen auf dem Würfel stellen sich die Spieler/innen ausgewählte Fragen zu einem gesehenen Film, die zum Nachdenken über diesen anregen und dabei helfen, ihn genauer zu untersuchen.

Denn die Wirkung eines Films hängt nicht nur von dem ab, was er durch seine Handlung und Figuren zeigt, sondern auch wie er es zeigt. Die Dauerausstellung des DFF widmet sich im 2. Obergeschoss des Museums den Prinzipien und Mitteln filmischen Erzählens anhand der Themen Schauspiel, Ton, Bild, Montage.

Anregungen gesucht? Auf der Seite Streamingtipps empfehlen DFF-Mitarbeiter/innen Filme, die derzeit bei Streamingdiensten und in Mediatheken verfügbar sind – darunter auch Filme für Kinder und Jugendliche.

Für das Würfelspiel die Bastelvorlage ausschneiden, die Kanten falzen und mithilfe der Klebelaschen zu einem Würfel zusammenkleben.

Die gewürfelte Seite bestimmt die Kategorie, zu der eine Frage beantwortet und dann abgehakt werden kann, bis eine Kategorie abgeschlossen ist. So kann der Umgang mit Filmen geschult werden und die Erkenntnisse beispielsweise zum Schreiben einer Filmkritik genutzt werden.

Der Filmanalyse-Würfel zum Download (pdf, 170 KB)
Seite 1: Bastelvorlage Würfel
Seite 2: Kategorien und Fragen für die Filmanalyse
Seite 3: Kleines Film-Lexikon

Kategorien und Fragen für die Filmanalyse

Bild

  • Wie wird welches Licht eingesetzt, beispielsweise natürliches Tageslicht oder Kunstlicht?
  • Welche Farben nutzt der Film und verändern sie sich?
  • Wie verändert sich die Stimmung, wenn sich das Licht oder die Farbgebung ändern?
  • In welchen Räumen und Landschaften wird gefilmt und wie nimmst Du diese wahr?
  • Ist der Film realverfilmt oder animiert und welche Wirkung wird dadurch erzielt?
  • Kannst du dir den Film auch in schwarz-weiß vorstellen, wie würde sich dann seine Wirkung verändern?

Ton

  • Gibt es Musik im Film und wie würdest Du sie beschreiben?
  • Welche Stimmung verursacht die Musik?
  • Fallen dir Melodien auf, die immer wieder im Film auftauchen?
  • Hörst Du weitere Geräusche oder Geräuscheffekte?
  • Wie sprechen die Figuren miteinander oder mit sich selbst?
  • Kannst du nur anhand des Tons auch mit geschlossenen Augen erkennen, was in einer Szene passiert?

Montage

  • Aus welchen Perspektiven wird gefilmt? Fallen dir besondere Perspektiven wie Vogel- oder Froschperspektive auf?
  • Sind dir verschiedene Einstellungsgrößen aufgefallen? Wann wird z. B. eine Totale, in der die Person und ihre Umgebung zu sehen ist, gewählt und wann eine Nahaufnahme?
  • Sind dir im Film Schnitte aufgefallen oder handelt es sich um einen sogenannten „unsichtbaren Schnitt“?
  • Wie schnell ist der Film geschnitten, und ändert sich beispielsweise in spannenden Szenen etwas am Tempo?

Schauspiel

  • Kennst Du die Schauspieler/innen des Films und andere Filme, in denen sie mitspielen?
  • Was lässt die Schauspieler/innen glaubhaft (oder unglaubhaft) in ihren Rollen wirken?
  • Was ist Dir im Hinblick auf Körpersprache, Gestik und Mimik aufgefallen?
  • Kannst Du nur anhand der Körpersprache mit ausgeschaltetem Ton erkennen, was in einer Szene passiert?
  • Nutzt der Film Kostüme oder besonderes Make-up?

Figuren

  • Gibt es eine oder mehrere Hauptfiguren?
  • Woran erkennst Du, dass es sich um die Hauptfigur handelt?
  • Wie zeigt der Film, was den Hauptfiguren durch den Kopf geht?
  • In welcher Beziehung stehen die wichtigsten Figuren zueinander und verändert sich diese?
  • Gibt es Figuren, die mit einer bestimmten Melodie oder Farbe verbunden sind?
  • Welche Figur findest Du am interessantesten und weshalb?

Handlung

  • Wo spielt der Film und woran konntest Du das erkennen?
  • Wann spielt der Film – möglicherweise auch in der Vergangenheit oder Zukunft?
  • Könnte die Geschichte auch an einem anderen Ort oder in einer anderen Zeit spielen?
  • Welchem Genre könnte man den Film zuordnen?
  • Wer erzählt die Geschichte?
  • Gibt es einen Höhepunkt der Handlung?
  • Wie endet der Film und hättest Du vorher damit gerechnet?

Kleines Film-Lexikon

Film entstand aus Bildern, die das Laufen lernten: Um den Film genauer zu untersuchen, unterteilen wir ihn in sechs Kategorien.

Alles, was durch das Sehen wahrgenommen wird, also visuell, gehört zum Bild des Films. Das Bild wird durch die Kamera aufgenommen. Ein ohne Unterbrechungen aufgenommenes Bild wird Einstellung genannt, sie dauert so lange an, bis ein Schnitt die Einstellung beendet. Die Einstellung ist die kleinste Einheit eines Films, ähnlich wie eine Zelle des Körpers. Ein Film besteht aus vielen Szenen, die wiederum aus einigen Einstellungen bestehen, ähnlich wie ein Körper und seine Körperteile aus vielen winzig kleinen Zellen bestehen. Eine Einstellung hat eine Einstellungsgröße, die bestimmt, wie viel im Bild zu sehen ist. Die kleinste Einstellungsgröße ist die Detailaufnahme, in der beispielsweise nur eine Hand zu sehen ist. Die größte ist die Totale, in der ganze Landschaften zu sehen sein können.

Eine Einstellung dauert solange an, bis sie, beispielweise durch einen Schnitt, unterbrochen wird. Ihre Länge ist die Einstellungslänge. Meistens fällt gar nicht auf, wie viele Einstellungen eine Szene enthält, damit nicht von der Handlung abgelenkt wird. In diesem Fall spricht man von einem unsichtbaren Schnitt.

Der Ton des Films wird durch Hören, auditiv, wahrgenommen. Zusammen mit dem Bild macht er den Film zu einem audiovisuellen Medium. Der Ton des Films besteht aus der Filmmusik, Geräuschen sowie Gesprächen. Zwei miteinander sprechende Figuren führen einen Dialog, eine Person, die allein ihre Gedanken ausspricht, führt einen Monolog.

Durch Montage werden die einzelnen Bild- und Tonbausteine zum Gesamtwerk Film zusammengefügt. Man bestimmt so, wann was zu sehen ist und was mit welchem Ton verknüpft ist – und erzeugt so die gewünschte Wirkung. Eine Autofahrt kann beispielsweise schnell geschnitten und mit dramatischer Musik unterlegt werden – als Verfolgungsfahrt. Dieselbe Autofahrt kann aber mit fröhlicher Musik und einer netten Unterhaltung verbunden werden, was beispielsweise eine Urlaubsreise darstellen könnte.

Eine Einstellung dauert solange an, bis sie, beispielweise durch einen Schnitt, unterbrochen wird. Ihre Länge ist die Einstellungslänge. Meistens fällt gar nicht auf, wie viele Einstellungen eine Szene enthält, damit nicht von der Handlung abgelenkt wird. In diesem Fall spricht man von einem unsichtbaren Schnitt.

Der Ton des Films wird durch Hören, auditiv, wahrgenommen. Zusammen mit dem Bild macht er den Film zu einem audiovisuellen Medium. Der Ton des Films besteht aus der Filmmusik, Geräuschen sowie Gesprächen. Zwei miteinander sprechende Figuren führen einen Dialog, eine Person, die allein ihre Gedanken ausspricht, führt einen Monolog.

Durch Montage werden die einzelnen Bild- und Tonbausteine zum Gesamtwerk Film zusammengefügt. Man bestimmt so, wann was zu sehen ist und was mit welchem Ton verknüpft ist – und erzeugt so die gewünschte Wirkung. Eine Autofahrt kann beispielsweise schnell geschnitten und mit dramatischer Musik unterlegt werden – als Verfolgungsfahrt. Dieselbe Autofahrt kann aber mit fröhlicher Musik und einer netten Unterhaltung verbunden werden, was beispielsweise eine Urlaubsreise darstellen könnte.

Eine große Wirkung haben auch Schauspieler/innen auf den Film, denn gutes Schauspiel macht einen Film glaubhaft. Dabei können Kostüme und Make-up, Maske genannt, helfen. Die Schauspieler/innen nehmen eine Rolle ein, sie spielen die Figuren der Geschichte. Die wichtigsten Figuren sind die Hauptcharaktere, über ihre Gedanken und Gefühle und ihre Hintergründe erfährt man am meisten. Oft verfolgen sie ein Ziel, beispielsweise das Lösen eines Rätsels, und entwickeln sich im Laufe des Films. Weniger wichtige Figuren werden Nebencharaktere genannt.

Der Film ist ein ideales Medium, um eine Geschichte zu erzählen. Diese ist dann die Grundlage für die Handlung des Films. Die allerersten Filme bestanden aus einem einzigen sich bewegenden Bild – was damals sehr aufregend war. Als der Film weiterentwickelt wurde, ermöglichte die Montage, verschiedene Szenen zu zeigen und mit mehr Inhalt zu füllen. Heutige Filme bestehen oft aus mehreren Handlungssträngen.

Filme werden nach einem Drehbuch gefilmt, das vorher für den Film geschrieben wurde. Einige Filmemacher/innen nutzen dafür schon existierende Bücher als Vorlage, der Film ist dann eine Buchverfilmung.

Ein Film kann realverfilmt werden, das heißt, er wird mit echten Menschen an Orten gefilmt, die es in der Regel tatsächlich gibt. Heutzutage können Szenen aber auch am Computer erstellt werden, beispielsweise wenn Superheld/innen oder Zauberei gezeigt werden sollen. Manche Filme entstehen vollständig am Computer, Animationsfilme zum Beispiel, die auch Trickfilme genannt werden. Sie funktionieren durch eine Aneinanderreihung von Einzelbildern, die im Gehirn als Bewegung wahrgenommen werden.

Das Filmanalyse-Würfelspiel ist inspiriert von der IntoFilm-Vorlage auf der Website von Vision Kino.