WEIMAR WEIBLICH

Filmreihe zur Ausstellung

Mit WEIMAR WEIBLICH. Frauen und Geschlechtervielfalt im Kino der Moderne (1918-1933) präsentiert das DFF noch bis zum 12. November eine Ausstellung zu den Frauen vor und hinter der Kamera im Weimarer Kino. Das Begleitprogramm im Kino des DFF ist im Pride Month Juni Filmen gewidmet, die für körperliche und sexuelle Selbstbestimmung eintraten.

Still aus DIE BÜCHSE DER PANDORA

Freitag  02.06.2023

18:00 Uhr

VIKTOR UND VIKTORIA

Deutschland 1933. R: Reinhold Schünzel. D: Renate Müller, Hermann Thimig, Adolf Wohlbrück. 99 Min. 35mm
Filmreihe: WEIMAR WEIBLICH

Der Schauspieler Viktor Hempel verdient als Damen-Imitator „Monsieur Viktoria“ sein Geld, sieht sich aber zu größeren Rollen berufen. Beim Vorsprechen in einer Theateragentur stellt er eine ernste Szene unfreiwillig komisch dar. Er wird abgelehnt und trifft auf die ebenfalls wenig erfolgreiche Sängerin Susanne Lohr. Als Viktor erkrankt, springt Susanne als „Monsieur Viktoria“ für ihn ein. Der Erfolg ist groß und führt Susanne sogar nach London – bis ihr Londons berühmtester Frauenkenner auf die Schliche kommt. Noch ganz im Geist der Weimarer Zeit, entfaltet das mit Charme und Spielwitz inszenierte Musical ein einfallsreiches, satirisch gefärbtes Spiel um Verhaltensnormen und Geschlechterrollenklischees.

Dienstag  06.06.2023

20:00 Uhr

DIE BÜCHSE DER PANDORA

Deutschland 1929. R: G. W. Pabst. D: Louise Brooks, Fritz Kortner, Gustav Diessl. 134 Min. 35mm. stumm mit dt. ZT
Mit Klavierbegleitung
Filmreihe: WEIMAR WEIBLICH

Georg Wilhelm Pabsts Stummfilmklassiker basiert lose auf Frank Wedekinds Theaterstücken „Erdgeist“ (1898) und „Die Büchse der Pandora“ (1903). Dr. Schön, Zeitungsverleger und Mitinhaber eines Revue-Theaters, erliegt den Reizen der Blumenverkäuferin Lulu, doch die Hochzeitsnacht endet tragisch. Lulu gelingt die Flucht nach Paris, wo sie einem Erpresser in die Hände fällt und erneut fliehen muss. DIE BÜCHSE DER PANDORA brach eine Reihe von Tabus und machte Louise Brooks zur Legende. Die US-Amerikanerin glänzt als verführerische Femme Fatale, die Frauen wie Männern zum Verhängnis wird, ehe sie selbst einem Mörder zum Opfer fällt.

Mittwoch  14.06.2023

20:00 Uhr

MÄDCHEN IN UNIFORM

Deutschland 1931. R: Leontine Sagan. D: Hertha Thiele, Gertrud de Lalsky, Dorothea Wieck. 91 Min. 35mm
Gespräch nach dem Film: Karola Gramann, Heide Schlüpmann
Filmreihe: WEIMAR WEIBLICH

Die jugendliche Halbwaise Manuela erlebt an einem Stift für höhere Töchter in Potsdam eine Erziehung, die von preußischem Drill und dem Fehlen menschlicher Nähe geprägt ist. Einziger Lichtblick ist für sie die zugewandte Lehrerin Fräulein von Bernburg, die sich dem rigiden Erziehungsideal der Oberin widersetzt. Doch als Manuela der nur wenige Jahre älteren Frau ihre Liebe gesteht, führt das zum Eklat. Der Klassiker des frühen deutschen Tonfilms, der heute als lesbischer Kultfilm verehrt wird, wartet mit einem rein weiblichen Cast und zwei Frauen in Schlüsselpositionen auf: Das Drehbuch schrieb Christa Winsloe, Regie führte Leontine Sagan.

Freitag  16.06.2023

18:00 Uhr

CYANKALI

Deutschland 1930. R: Hans Tintner. D: Grete Mosheim, Herma Ford, Nico Turoff. 91 Min. 35mm. stumm mit dt. ZT
Mit Musikbegleitung
Zu Gast: die Berliner Künstlerin anette hollywood mit einem Vortrag zu queerer Mutterschaft
Filmreihe: WEIMAR WEIBLICH

Der bereits mit einigen Tonsequenzen ausgestattete Stummfilm ist ein sozialkritisches Manifest gegen den damals noch in verschärfter Form geltenden Abtreibungsparagraphen 218 und ein eindrucksvolles Beispiel des proletarischen Films der Weimarer Republik. Basierend auf dem Theaterstück von Friedrich Wolf wird das Schicksal der arbeitslos gewordenen Stenotypistin Hete geschildert, die sich inmitten des materiellen Überlebenskampfes für einen Schwangerschaftsabbruch entscheidet. Weil die Ärzte sich weigern, den Eingriff vorzunehmen, gerät Hete an eine Kurpfuscherin, die ihr Cyankali verabreicht – mit verheerenden Folgen.

Samstag  17.06.2023

18:00 Uhr

VIKTOR UND VIKTORIA

Deutschland 1933. R: Reinhold Schünzel. D: Renate Müller, Hermann Thimig, Adolf Wohlbrück. 99 Min. 35mm
Filmreihe: WEIMAR WEIBLICH

Der Schauspieler Viktor Hempel verdient als Damen-Imitator „Monsieur Viktoria“ sein Geld, sieht sich aber zu größeren Rollen berufen. Beim Vorsprechen in einer Theateragentur stellt er eine ernste Szene unfreiwillig komisch dar. Er wird abgelehnt und trifft auf die ebenfalls wenig erfolgreiche Sängerin Susanne Lohr. Als Viktor erkrankt, springt Susanne als „Monsieur Viktoria“ für ihn ein. Der Erfolg ist groß und führt Susanne sogar nach London – bis ihr Londons berühmtester Frauenkenner auf die Schliche kommt. Noch ganz im Geist der Weimarer Zeit, entfaltet das mit Charme und Spielwitz inszenierte Musical ein einfallsreiches, satirisch gefärbtes Spiel um Verhaltensnormen und Geschlechterrollenklischees.

Freitag  23.06.2023

18:00 Uhr

ANDERS ALS DIE ANDERN

Deutschland 1919. R: Richard Oswald. D: Conrad Veidt, Leo Connard, Ilse von Tasso. 51 Min. DCP. stumm mit dt. ZT
Mit Musikbegleitung
Filmreihe: WEIMAR WEIBLICH

Der erste deutsche Film über Homosexualität ist ein Aufklärungsfilm abseits aller Klischees und glänzt mit hervorragenden Schauspielleistungen. Der Geigenvirtuose Paul Körner fördert das musikalische Talent des jungen Kurt Sivers, dessen Eltern das schwärmerische Verhältnis der beiden mit Misstrauen beobachten. Körner wird vom homophoben Ganoven Bollek erpresst. Schließlich zeigt Körner den Erpresser an, der sich mit einer Anzeige wegen § 175 revanchiert, was Körner ins Gefängnis bringt und aufgrund der sozialen Ächtung in den Suizid treibt.