QUEEN & SLIM

QUEEN & SLIM
USA 2019. R: Melina Matsoukas
D: Daniel Kaluuya, Jodie Turner-Smith, Bokeem Woodbine. 131 Min.

„Well if ain’t the black Bonnie and Clyde!“
Ein Satz, über den ich noch lange nach dem Abspann nachdachte. QUEEN & SLIM erzählt die Geschichte eines Dates, das besser nicht zustande gekommen wäre. Auf dem Heimweg der zähen Verabredung geraten die beiden in eine Polizeikontrolle, bei der Slim einen Polizisten erschießt. Nicht mutwillig, wie Bonnie & Clyde es getan hätten, sondern zur Selbstverteidigung. Sie flüchten durch den Süden der USA und wollen es bis nach Kuba schaffen. Genau hier hinkt der Vergleich zu dem berühmten Gangsterpaar. Queen und Slim sind Schwarz und wir sehen genau, dass der Polizist sie aufgrund ihrer Hautfarbe erschossen hätte, wäre Slim ihm nicht zuvorgekommen.

Matsoukas Spielfilmdebüt ist künstlerisch, ästhetisch und musikalisch phantastisch, so wie ihre Musikvideos. An einigen Stellen hatte ich aber das Gefühl, dass mich QUEEN & SLIM nicht genug herausfordert. Die Geschichte des Films ist teilweise oberflächlich, was damit abgetan werden kann, dass vieles im Leben oberflächlich wird, wenn man auf der Flucht ist. Aber für ein solch intensives und überaus wichtiges Thema, hätte ich mir vereinzelt mehr emotionale und auch dramaturgische Herausforderung gewünscht.

Trotzdem, die Bedeutung ihrer Tat für die afroamerikanische Bevölkerung in den USA ist bewegend. Der Film besitzt schöne, spannende und auch ergreifende Momente, in denen die Tatsache, dass die beiden vor einem System fliehen, das gegen sie als Afroamerikaner:innen gerichtet ist, kurz nichtig erscheint, angesichts der Liebe, die Queen & Slim füreinander entwickeln.

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Streamingtipp von:
Lotti Schulze (DFF)