Über „PARASITE“ oder: wie die Filme immer den Weg zu mir finden

Von Ana Arango

Ich gehe normalerweise nicht aus Eigeninitiative ins Kino. Meine Kinoerfahrungen wurden immer von Freunden gesponsert, das heißt, ich habe hauptsächlich Filme geschaut, die mir Bekannte empfohlen haben. Oder ich habe gute Freunde ins Kino begleitet.

Ich lasse mich aber gerne von Menschen überzeugen, vor allem von Freunden, die mich gut kennen.

Das war der Fall mit dem Film PARASITE (Südkorea 2019. R: Bong Joon-ho). Tausende Menschen haben den koreanischen Film weltweit gesehen, sogar bevor die Oscar®-Nominierungen bekanntgegeben wurden. Bevor er in  der Kino-Highlightsreihe 2019 des DFF gezeigt wurde, kannte ich ihn allerdings noch nicht.

Obwohl ich persönlich häufig Menschen mit bestimmten Filmen verbinde, habe mich diesmal entschlossen, alleine ins Kino zu gehen. Ich dachte mir einfach: „Es ist soweit, ich muss den Film schauen.“ Den Gedanken hatten offenbar auch andere Kinobesucher/innen, denn der Kinosaal war voll, der Film komplett ausverkauft, so dass ich nicht wirklich alleine war und das Beste: Jede der 132 Minuten der Kinoproduktion hat sich gelohnt.

In der realitätsnahen Sozialsatire PARASITE wird die Geschichte zweier koreanischer Familien erzählt, die in zwei völlig gegensätzlichen sozialen Kontexten leben. So sind alle Mitglieder der Familie Kim arbeitslos, bis der Sohn eines Tages eine Arbeit im Haus der wohlhabenden Familie Park bekommt. Nach und nach gelingt es allen Mitgliedern der Familie Kim dank eines ausgeklügelten Plans, bei Familie Park angestellt zu werden. Für Familie Kim scheint alles gut zu laufen, doch dann stellt ein unvorhergesehenes Ereignis ihre Welt auf den Kopf.

Wenn ich Filme schaue, bin ich wie ein Kind, ich lasse mich gerne begeistern und erwarte in der Regel nicht, dass Filme mein Leben verändern. Aber dieses Kinoerlebnis war ganz besonders. Während des Films habe ich mich Teil der Handlung gefühlt. Die Kinoproduktion Bong Joon-hos wurde sofort zu einem meiner Lieblingsfilme.

Ich mag es gerne, wenn Menschen mir zu bestimmten Filme raten. Den Leser/innen dieses Blogs empfehle ich, die ausgezeichnete Kinoproduktion von Bong Joon-ho anzuschauen. Wer sich für gesellschaftskritische Filme interessiert, wird mit PARASITE auf jeden Fall sehr zufrieden sein. Eine Zusatzvorstellung des Films gibt es am morgigen Samstag, 29. Februar, um 15:30 Uhr im Kino des DFF.

Ana Arango stammt aus Kolumbien und studiert an der Goethe-Universität Literatur- und Kulturwissenschaft. Derzeit ist sie Praktikantin des DFF.