Kurzfilmprogramm Fortschrittsglaube

Kurzfilmprogramm „Fortschrittsglaube“

UNSICHTBARE KRÄFTE (D 1928, Produktion: Naturfilm Hubert Schonger)
DER VERKANNTE SCHATTEN (D 1928/29, Produktion: Werbe-Kunstfilm-AG Fischerkoesen)
DIE STEINACHOPERATION AM MENSCHEN (D ca. 1921, Regie: Hans G. Schulze)
[NEULAND-FILM] (D 192?, Regie: unbekannt)
DIE FLAMME (D 1933, Regie: Ewald von Tresckow, Bernhard Huth)

Der Erste Weltkrieg ist die Zäsur des beginnenden 20. Jahrhunderts: Er zerstörte alle naiven Fortschrittshoffnungen und offenbarte die Zerstörungspotentiale der industriellen Moderne. Dessen ungeachtet bediente man sich zwischen den Kriegen des Mediums Film, um neueste Entwicklungen aus den Bereichen Technik, Medizin oder Kultur dergestalt zu präsentieren, als gäbe es weiterhin einen ungebrochenen Fortschrittsglauben.

Hubert Schonger war ein deutscher Filmregisseur und -produzent. Neben seiner Arbeit als Naturfilmer war Schonger vom Fortschrittsgedanken, besonders im Zusammenhang mit der Entwicklung der Elektrizität, fasziniert. Auf diesem Gebiet lag auch der Schwerpunkt seiner Auftrags- und Werbefilme, mit denen er die Stromverbraucher anhand von Trickszenen über Gefahrenquellen und Funktion von Geräten und Einrichtungen aufklärte.

Die beiden Filme UNSICHTBARE KRÄFTE und DER VERKANNTE SCHATTEN warben insbesondere für die Elektrifizierung der Haushalte in Verbindung mit der Einführung elektronischer Geräte, während DIE FLAMME die Vorteile eines Gasanschlusses anpreist: Gas wird dabei als „praktisch, reinlich, wirtschaftlich, fortschreitend und zeitgemäß“ tituliert.

Wer sich „steinachen“ ließ, unterzog sich in den 1920er-Jahren bei Dr. Eugen Steinach einer Operation, die als Ziel die Verjüngung des Körpers hatte. Unter seinen Patienten waren bekannte Persönlichkeiten wie Sigmund Freud oder etwa der Schriftsteller William Butler Yeats zu finden, die sich durch die Behandlung die Verlangsamung der Alterung erhofften. DIE STEINACHOPERATION AM MENSCHEN. AUSGEFÜHRT DURCH DR. LEVY-LENZ ist ein Medizinfilm, der für diese Operation und den dabei erzielten Verjüngungseffekt werben soll.

Der NEULAND-FILM befasst sich schließlich mit der mittels neuer technischer Verfahren ermöglichten Besiedlung von unerschlossenen Landflächen zur Gewinnung von neuem Lebens- bzw. Wirtschaftsraum.