Deutscher Herbst. Einführung von Ilka Brombach zu DEUTSCHLAND IM HERBST

Deutscher Herbst: DEUTSCHLAND IM HERBST

Einführung: Dr. Ilka Brombach

Veranstaltung im Kino des DFF, 14.11.2017

2017 jährte sich der Deutsche Herbst zum 40. Mal. Die Zeit zwischen September und Oktober 1977, in der die Anschläge der Terrorgruppe „Rote Armee Fraktion“ (RAF) ihren Höhepunkt erreichten, war von heftigen politischen und medialen Auseinandersetzungen begleitet. Nachdem der deutsche Film auf die Anfänge der RAF-Bewegung zunächst kaum reagiert hatte (eine Ausnahme bildet Klaus Lemkes BRANDSTIFTER (BRD 1969)), setzte sich eine ganze Reihe Filmschaffender seit den späten 70er Jahren und bis heute mit den Geschehnissen des Deutschen Herbstes und ihren Folgen auseinander.

Film: DEUTSCHLAND IM HERBST
BRD 1978.
R: Rainer W. Fassbinder, A. Brustellin, A. Kluge, M. Mainka, E. Reitz, K. Rupé/H. P. Cloos, V. Schlöndorff, B. Sinkel.
123 Min. 35mm

Kurz nach den Ereignissen des Deutschen Herbstes 1977 – die Geiselnahme von Hanns Martin Schleyer, die Entführung des Lufthansa-Flugzeugs Landshut, schließlich die Selbstmorde in Stammheim – fanden sich elf deutsche Regisseure in diesem Omnibusfilm zusammen, um ein Stimmungsbild der Republik festzuhalten. Fassbinders Episode ist die persönlichste von allen und damit zugleich die radikalste: Anhand eines Interviews mit seiner Mutter und mittels selbstentblößender Szenen von Verzweiflung und Ratlosigkeit macht er deutlich, dass das Private nicht vom Politischen getrennt werden kann.