Filmblog // Konstellationen – Ein DFF-Projekt mit vielen Akteur:innen

Nur noch wenige Tage, dann startet Konstellationen // Constellations als neuartiges Museumserlebnis im DFF. Von Donnerstag, 2. Mai 2024, an lädt das DFF seine Besucher:innen ein, den Museumsbesuch auf virtuellen Wegen zu verlängern. Fast vier Jahre Arbeit stecken in dem Projekt, an dem viele Menschen zusammengearbeitet, Geschichten geschrieben, Sammlungsstücke fotografiert, Apps programmiert und Datenbanken modernisiert haben. Einige von ihnen werden hier vorgestellt.

Storylines: Vom Objekt zur Geschichte

Im Sommer 2022 nahm das DFF gemeinsam mit dem Hessischen Landesmuseum Darmstadt (HLMD) den regionalen Zweig von Konstellationen auf: die Zusammenarbeit zur Erstellung der ersten museumsübergreifenden Storylines für Konstellationen im DFF und die Entwicklung neuer virtueller Zugänge für die Sammlung des HLMD. Jede Storyline erzählt anhand eines Überbegriffs eine Geschichte, die ganz unterschiedliche Ausstellungsstücke in beiden Museen miteinander verbindet, und dabei filmisches Wissen und Museumsobjekte anschaulich verknüpft.

Im DFF-Podcast sprechen die Kunsthistorikerin Stephanie Hausschild vom HLMD und der Literaturwissenschaftler Nils Brunschede über die erzählerische Annäherung an Ausstellungsstücke. Mittlerweile sind mehr als 50 dieser Geschichten entstanden, die mehr als 5.000 Objekte miteinander verknüpfen.

Fotografien der Museumsobjekte

Bilder der DFF-Objekte sind ein wichtiger Baustein für die Navigation durch die Storylines und bereichern die Geschichten mit ansprechenden Abbildungen. Objektfotografie stellt Fotograf:innen vor bestimmte Herausforderungen, wie die Fotografin und Künstlerin Roanna Rahman erleben musste, als sie begann, die Exponate in der Dauerausstellung des DFF zu fotografieren. Roanna Rahman hat viel experimentiert, um herauszufinden, wie sie Objekte durch Glas hindurch, mit wenig Platz und bei zum Teil unvorteilhaften Lichtsituationen spiegelungsfrei und ansprechend ablichten kann. In einer Mischung aus Akrobatik, Abdunkelungstechniken und begleitet durch Kuratorin Stefanie Plappert, ist es ihr gelungen, die winzig kleinen bis übermenschengroßen Gegenstände mit ihrer Kamera einzufangen und festzuhalten.

Im Podcast spricht Roanna Rahman über die Herausforderungen der Objektfotografie und schwärmt von der Schönheit ihrer Lieblingsobjekte (auf Englisch): https://www.dff.film/constellation-2-0-objects/

Datenbankmanagement

Die Ausstellungsstücke im DFF sind sehr vielseitig. Das macht es fürs Sammlungsteam nicht immer ganz einfach, sie einheitlich zu erfassen und zu ordnen. Ein Filmplakat muss anders beschrieben werden als ein Filmkostüm, eine Kamera weist andere Merkmale auf als eine Autogrammkarte. Gleichzeitig muss es einheitliche Kriterien geben, nach denen die verschiedenen Objekte zueinander in Bezug gesetzt werden können, etwa nach Herstellungsort, ihren Bezug auf einen gemeinsamen Film, oder beteiligte Personen. Und natürlich gibt es im DFF nicht nur die ausgestellten Objekte, sondern eine weitaus höhere Anzahl musealer Schätze im Archiv, in den Sammlungen des Archivzentrums des DFF, im Textarchiv in der Deutschen Nationalbibliothek, im Gerätearchiv sowie in den Film- und Bildarchiven in Wiesbaden.

Die Zusammenführung der über die Jahrzehnte unterschiedlich gewachsenen und katalogisierten Sammlungen und Datensätze in einer einheitlichen Datenbank ist ein wesentlicher Bestandteil des Projekts Konstellationen. An diesem aufwändigen Prozess arbeiten die Abteilungen Digitalisierung, Archive und Sammlungen sowie die IT eng zusammen. Das Ergebnis dieser Mammutaufgabe wird die sammlungsübergreifende Arbeit für das gesamte DFF künftig vereinfachen.

Die Datenkoordinatorin Kristina Rose und die Assistentin für Datenbankmanagement Kathleen Benecke nehmen uns im Podcast mit in die faszinierende Welt der Daten und Schlagworte: https://www.dff.film/constellation2-0-digitales-sammlungsmanagement/

Ein eigenes Betriebssystem aus Australien

Das DFF hat mit dem Museum for Screen Culture ACMI (https://www.acmi.net.au/) in Melbourne einen erfahrenen Projektpartner an seiner Seite, der seinen Besucher:innen bereits seit 2022 ein virtuelles Constellation-Angebot zur Verfügung stellt. Ein Entwickler:innen-Team des ACMI programmiert die Software für das DFF, das sogenannte Experience Operating System XOS. Das XOS bildet das Rückgrat von Konstellationen. Es sammelt im Hintergrund die für eine Storyline benötigten Informationen zu Museumsobjekten aus der Datenbank und verknüpft sie miteinander. Über seine bedienfreundliche Oberfläche können Besucher:innen die Stories entdecken, die die Objekte miteinander verbinden und tief in die weitverzweigten Objektgeschichten hineintauchen.

Die australischen Kolleg:innen Lucie Paterson und Sam Maher sprechen im DFF-Podcast ALLES IST FILM über die Anforderungen an eine gute Software und geben Einblicke in die technische Seite von Konstellationen // Constellations (auf Englisch): https://www.dff.film/podcast-tech-talk-constellation/

Die Zusammenarbeit mit dem ACMI geht auf die Initiative von DFF-Direktorin Ellen Harrington zurück. Wie die Kooperation entstanden ist und welche Herausforderungen Konstellationen mit sich bringt, darüber spricht Ellen Harrington mit Seb Chan, Leiter des ACMI in Melbourne, ebenfalls im DFF-Podcast: https://www.dff.film/museum-directors-on-constellation-2-0/