Queer im DFF – Oktober 2023

Um die Sichtbarkeit queerer Inhalte zu erhöhen und gleichzeitig einen leichteren Überblick zu gewährleisten, präsentiert das DFF auf dieser Seite eine Zusammenfassung seiner Veranstaltungen, Filme und Angebote, die nicht-heteronormative Themen aufgreifen oder in den Fokus stellen.

Filme und Veranstaltungen im Kino

15. Oktober, 19:30 Uhr, Film & Gespräch mit Regisseur Max Gleschinski
ALASKA
Filmreihe “Was tut sich im deutschen Film?”

DE 2023. R: Max Gleschinski, D: Christina Grosse, Pegah Ferydoni. 124 Min.

Im Oktober ist der Gewinnerfilm des diesjährigen Max Ophüls Preises zu Gast: Regisseur Max Gleschinski präsentiert mit ALASKA seinen poetischen Film, der in der idyllischen Natur Mecklenburg-Vorpommerns entstanden ist. ALASKA lief im April bei den Lesbischen Filmtagen in Mannheim und danach regulär im Kino. Zur Veranstaltung

21. Oktober, 18:00 Uhr, Film & anschließendes Gespräch
LGBT_SLO_1984
Filmreihe “Ehrengast Slowenien”

Slowenien 2022. R: Boris Petkovic. Dokumentarfilm. 87 Min. OmeU

35 Jahre LGBT-Bewegung in Slowenien durch das Prisma von Aktivismus und Kultur. 1984 fand das erste Festival Magnus – homoseksualnost in kultura (Magnus Festival – Homosexualität und Kultur) in der alternativen Galerie ŠKUC in Ljubljana statt – ein Meilenstein in der slowenischen LGBT-Bewegung und der Beginn des queeren Filmfestivals, das als das älteste seiner Art in Europa gilt. Zur Filmreihe

Menschen hinter Gittern strecken die Hände aus dem Fenster

31. Oktober, 18 Uhr, Film & Gespräch mit Regisseurin Maria Binder
EREN
DE 2023. R: Maria Binder, Dokumentarfilm. 93 Min.

EREN porträtiert die Anwältin und Menschenrechtsverteidigerin Eren Keskin, in der Türkei eine der Hauptakteur*innen und Kläger*innen für Frauen-, LGBT- und Minderheiten-Rechte, gegen Folter und sexualisierte Gewalt. Weil sie an den Fundamenten des türkischen Staates rüttelt, wird sie selbst zur Angeklagten: In mehr als hundert Strafverfahren droht ihr eine lebenslange Haftstrafe. Zur Veranstaltung

tingeltangel – ein Kabarettfestival im DFF

tingeltangel ein Kabarettfestival im DFF

22. September bis 3. November 2023
tingeltangel – ein Kabarettfestival im DFF
im Zusammenhang mit der WEIMAR WEIBLICH-Ausstellung

Noch bis zum 3. November verwandelt sich das DFF-Foyer freitagabends in ein intimes Kabaretttheater. Eine faszinierende Auswahl von Künstler*innen greift die Ideen und Perspektiven der künstlerisch goldenen 1920er auf: Berliner Musikkabarett, Ukulele-Swing-Trio, Drag Performance, Lindy-Hop-Abend, Lip-Sync Workshop und vieles mehr steht auf dem Programm. Das Festival thematisiert intersektionalen Feminismus, Queer Bodies, Migration, (Post)kolonialismus und Antirassismus.

Bad Mouse Orchestra

6. Oktober, 20:30 Uhr
Bad Mouse Orchestra: Drunk with Love
Songs von queeren Künstler*innen der 1920er- und 1930er-Jahre

Das Bad Mouse Orchestra lässt den Swingsound der 1920er und 1930er Jahre wieder aufleben. Mal lässig und frech mit Knickerbockern und Schiebermütze, mal elegant in klassischer Abendgarderobe, erinnern sie an den Klang der kleinen, versteckten Bars und Salons, in denen bis tief in die Nacht Shimmy und Charleston getanzt wurde. In “Drunk with Love” blicken sie zurück auf eine kurze Blütezeit der LGBT*QIA+-Kultur zwischen den zwei Kriegen, die Mitte der 1930er Jahre ein jähes Ende fand, und bringen geächtetes und verbanntes Liedgut wieder auf die Bühne.

Eine Person mit kurzen Haaren, dunkel geschminkten Augen und mit Goldglitzer geschmücktem Bart blickt in die Kamera

13. Oktober, 17:00-20:00 Uhr, Workshop
Artist Gathering
Bi_PoCs und jüdische FLINTA* only mit Shivā Amiri

Ein Austausch über Kunst in entspannter, geschützter Runde: Diese Veranstaltung, die sich ausschließlich an Bi_PoCs und jüdische FLINTA* richtet, die sich als (angehende) Künstler*innen begreifen, bietet Raum für Improvisation, Widerstand und Heilung. Die Teilnehmer*innen sind eingeladen, sich über ihre künstlerische Praxis auszutauschen, über Unsicherheiten zu sprechen, voneinander zu lernen und sich gegenseitig zu stärken. Jede Kunstform ist willkommen, wer möchte, kann Arbeitsproben mitbringen. Im Anschluss gibt es Snacks und Getränke.
Anmeldung unter events@dff.film. Betreff: Artist Gathering.

Eine Person mit kurzen Haaren, dunkel geschminkten Augen und mit Goldglitzer geschmücktem Bart blickt in die Kamera

20. Oktober, 20:30 Uhr, Performance
Shivā Amiri alias Queer Jelabee
mit anschließendem Artist Talk

Queer Jelabee mixt verschiedene Medien wie Klang, Tanz, Video, Komik und Storytelling. Die Bühne wird an diesem Abend zu einem hybriden Ort, an dem Denkgewohnheiten gebrochen und neue Perspektiven entdeckt werden können. Der Artist Talk findet im Anschluss an die Performance statt und ist ausschließlich BI_PoC und jüdischen Personen und queeren Allies zugänglich.

Queere Filme bei LUCAS – Internationales Festival für junge Filmfans

Eine jugendliche Person in kariertem Hemd und mit herzförmiger Sonnenbrille liegt auf einer Decke

6. und 12. Oktober, 11:25 Uhr (DFF) und 8:45 Uhr (Cinéma)
BEFORE I CHANGE MY MIND
46. LUCAS – Internationales Festival für junge Filmfans

CA 2022. R: Trevor Anderson. 89 Min. Spielfilm. OmeU mit dt. Live-Einsprache. Frei ab 12. Empfohlen ab 13.

Alberta, Kanada, im Jahr 1987: Robin hat keinen leichten Start an der neuen Schule, denn es wird viel getuschelt. Ist Robin ein Junge oder ein Mädchen? Obwohl insbesondere der Klassenbully Carter versucht, Robin das Leben schwer zu machen, übt er auch eine gewisse Faszination auf Robin aus. Der Ausflug mit der Schulband wird zum Start einer unerwarteten Freundschaft zwischen Carter und Robin, die Brüche erleiden soll, als die coole Izzy in ihr Leben tritt. Mehr..

Drei junge Menschen blicken auf oder durch eine reflektierende Scheibe

6. Oktober, 20:30 Uhr (DFF)
SOFT
46. LUCAS – Internationales Festival für junge Filmfans

CA 2022. R: Joseph Amenta. 87 Min. Spielfilm. OF. Freigegeben ab 12. Empfohlen ab 16.

Julien, Tony und Otis sind kaum älter als zwölf und eine verschworene queere Gruppe, die tags wie nachts durch die Straßen von Toronto zieht. Es ist Sommer, die Kinder sind auf sich allein gestellt, neugierig und voller Energie. Dann verschwindet eine Vertrauensperson von Julien. Ein mitreißend inszenierter und kraftvoller Film in jeder Hinsicht, ganz nah an den Figuren, poetisch und kompromisslos. Mehr…

Ein dunkelhaariges Mädchen mit karierter Bluse und ein blondes Mädchen mir rotem Top sind einander zugewandt und lachen

7. Oktober, 18 Uhr (DFF)
FUCKING AMAL
46. LUCAS – Internationales Festival für junge Filmfans

SE 1998. R: Lukas Moodysson. 89 Min. Spielfilm. OmU. FSK 12.

Agnes lebt in Åmål, einem schwedischen Kaff, in ihrer Klasse gilt sie als Außenseiterin. Dass sie heimlich in Elin, das beliebteste Mädchen der Schule, verliebt ist, weiß niemand – bis Elin sie auf einer Geburtstagsparty plötzlich küsst. Obwohl es eigentlich als blöde Mutprobe gedacht war, muss sich Elin bald fragen wie tief ihre Gefühle für Agnes wirklich gehen. Mehr…

Im Vordergrund sitzt eine langhaarige Person in einem gold-glänzenden Anzug auf einer Stufe, den Kopf in die linke Hand gelegt. Im Hintergrund steht ein junger Mensch mit kurzen Haaren, der die Hände vorm Körper verschränkt.

9. Oktober, 14:45 Uhr (DFF) und 10. Oktober,  9 Uhr (Kino im Hafen 2)
THE DANCE-OFF   Das Tanzduell
46. LUCAS – Internationales Festival für junge Filmfans

US/AR 2023. R: Nicolás Keller Sarmiento. 13 Min. Spielfilm. OmeU mit dt. Einsprache. Freigegeben ab 6.

Der junge Ernesto möchte Tänzer werden. Doch in dem patriarchalen Umfeld, in dem er aufwächst, wird sein Traum nicht akzeptiert. Aus dem Nichts taucht eine Drag-Queen auf, die Ernesto auf seinem Weg zum Tänzer zur Seite stehen wird. Mehr…

Porträtaufnahme von drei jungen Menschen, deren Blick an der Kamera vorbei in die Ferne gerichtet ist. Zwei lehnen ihre Köpfe auf die Schulter der Person neben sich.

11. Oktober, 10:30 Uhr (DFF)
ALICE JUNIOR
46. LUCAS – Internationales Festival für junge Filmfans

BR 2019. R: Gil Baroni. DB: Luiz Bertazzo, Adriel Nizer. 87 Min. Spielfilm. OmeU. Freigegeben ab 12.

Genervt davon, ständig als Junge wahrgenommen zu werden, muss Influencerin Alice auch noch von Recife in die Provinz ziehen. „Ich bin hetero, verdammt nochmal“ verkündet sie dort, doch auf der katholischen Schule wird es nicht besser. Zum Glück gibt es zwischen Machismo und Shaming auch korrekte Kids: Die nerdige Viviane, die lässige Taísa und Bruno, von dem sich Alice ihren ersten Kuss erträumt. Ein Stück Leichtigkeit gegen Trans*-Feindlichkeit. Mehr…

Weitere Angebote

Ausstellung
WEIMAR WEIBLICH. Frauen und Geschlechtervielfalt im Kino der Moderne (1918-1933)

Keyvisual der Ausstellung Weimar weiblich

Die Ausstellung (bis 12. November 2023) rückt jene in allen Gewerken wirkenden Frauen ins Licht, die die aufkommende Filmindustrie mit zum Blühen brachten. Eine der zentralen Fragen lautet, wie das Kino der Weimarer Zeit Geschlechterfragen verhandelt, und dabei Themen wie körperliche Selbstbestimmung, Crossdressing und Homosexualität aufgreift. Mehr…

Podcast
Das Homosexuellen-Melodram ANDERS ALS DIE ANDERN
Zur Ausstellung WEIMAR WEIBLICH

Richard Oswalds ANDERS ALS DIE ANDERN (DE 1919) war der erste Film, der Homosexualität und den Schwulenparagraphen 175 zum Thema machte. Der Filmwissenschaftler Wolfgang Theis schildert im Podcastgespräch mit Frauke Haß, dass der Aufklärungsfilm mit Conrad Veidt in der Hauptrolle zwar ein Kassenschlager, aber ebenso auch homophoben Angriffen ausgesetzt war. Mehr…

Podcast
Queere Mutterschaft
Zur Ausstellung WEIMAR WEIBLICH

Im Podcastgespräch mit der Berliner Künstlerin annette hollywood geht es u.a. um die Frage, warum lesbische Mütter in der Geschichtsschreibung kaum auftauchen und wenn, dann meistens in Kriminalakten. Außerdem stellt annette hollywood das Videoprojekt ihrer Spurensuche zu queerer Mutterschaft, anderkawer, vor, von dem ein Video auch im Foyer der Ausstellung WEIMAR WEIBLICH zu sehen ist.. Mehr…

Filmvortrag
2001: A QUEER FUTURE
Int. Kubrick-Symposium 2018

2001 kubrick

Wird die Zukunft gender-fluid, also vom unspezifischen, wechselnden Geschlecht, geprägt sein? In diesem Vortrag von 2018 stellte Kulturhistoriker Dominic Janes heraus, dass Kubricks 2001 – ODYSSEE IM WELTRAUM auch als queere Odyssee gelesen werden kann. Mehr…

RHIZOM Filmgeschichte
QUEER CINEMA
Themenpfad

Die Plattform RHIZOM FILMGESCHICHTE befasst sich mit Filmanfängen. Im Themenpfad QUEER CINEMA – Counter-Narratives und filmische Experimente schreibt Karin Michalski über ein explizit politisches Phänomen, das sich nicht an festumrissenen Identitäten orientiert, sondern viel mehr normative gesellschaftliche Identitätskonzepte unterläuft, verwirrt, und erweitert. Mehr…

Online-Talk
OUTING IN DER FAMILIE
Prägende Filme und Kino

Anlässlich der queeren Aktionstage 2022 sprach Olaf Wehowski (LUCAS – Internationales Festival für junge Filmfans, DFF) mit Ioannis Karathanasis (Verband binationaler Familien und Partnerschaften) und Josefine Liebig (Bündnis Akzeptanz und Vielfalt Frankfurt) über Filme zum Thema Outing in der Familie. Mehr…