Delphine Seyrig

Die französische Schauspielerin, Regisseurin und Aktivistin Delphine Seyrig wurde in Alain Resnais‘ L’ANNÉE DERNIÈRE À MARIENBAD (1961) weltbekannt. Geboren 1932 im Libanon, spielte sie zunächst auf französischen Bühnen, bevor eine erstaunliche Leinwandkarriere in Filmen von Alain Resnais, Luis Buñuel, François Truffaut, Jacques Demy, Don Siegel und anderen folgte. Beginnend mit den 1970er Jahren arbeitete Seyrig häufig mit Regisseurinnen, darunter Chantal Akerman, Marguerite Duras und Ulrike Ottinger, wechselte selbst hinter die Kamera und wurde in der Frauenbewegung aktiv. Mit den Videopionierinnen Carole Roussopoulos und Ioana Wieder gründete sie das Kollektiv „Les Insoumuses“ und 1982 das feministische „Centre Audiovisuel Simone de Beauvoir“ – dessen Präsidentin Seyrig bis zu ihrem frühen Tod 1990 war.

Delphine-Seyrig-Letztes-Jahr-in-Marienbad

Freitag  07.06.2019

18:00 Uhr

L’ANNÉE DERNIÈRE À MARIENBAD

Frankreich 1961. R: Alain Resnais. D: Delphine Seyrig, Giorgio Albertazzi. 94 Min. 35mm. OmU
Filmreihe: Delphine Seyrig

In einem barocken Hotel begegnen sich ein Mann und eine Frau, möglicherweise nicht zum ersten Mal – woran sich die Frau nicht erinnern kann oder will. In diesem Klassiker von Alain Resnais, geschrieben von Alain Robbe-Grillet, sind die Grenzen zwischen Realität und Traum aufgehoben. Der Film, das Spielfilmdebüt der 28-jährigen Delphine Seyrig, wurde in Venedig mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet, zwei Jahre später folgte die Hauptrolle in Resnais‘ MURIEL OU LE TEMPS D‘UN RETOUR.

Samstag  08.06.2019

20:30 Uhr

L’ANNÉE DERNIÈRE À MARIENBAD

Frankreich 1961. R: Alain Resnais. D: Delphine Seyrig, Giorgio Albertazzi. 94 Min. 35mm. OmU
Filmreihe: Delphine Seyrig

In einem barocken Hotel begegnen sich ein Mann und eine Frau, möglicherweise nicht zum ersten Mal – woran sich die Frau nicht erinnern kann oder will. In diesem Klassiker von Alain Resnais, geschrieben von Alain Robbe-Grillet, sind die Grenzen zwischen Realität und Traum aufgehoben. Der Film, das Spielfilmdebüt der 28-jährigen Delphine Seyrig, wurde in Venedig mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet, zwei Jahre später folgte die Hauptrolle in Resnais‘ MURIEL OU LE TEMPS D‘UN RETOUR.

Sonntag  09.06.2019

20:30 Uhr

LE CHARME DISCRET DE LA BOURGEOISIE

Frankreich/Spanien 1972. R: Luis Buñuel. D: Delphine Seyrig, Fernando Rey, Paul Frankeur. 102 Min. 35mm. OmeU
Kopie des Institut Français
Filmreihe: Delphine Seyrig

In einer Reihe anekdotischer Situationen erleben sechs Personen grotesk scheiternde Verabredungen zum Essen. Nach einem kleinen Auftritt in Buñuels LA VOIE LACTÉE (1969) durfte Seyrig hier ihre Rolle – die der Geliebten des Botschafters von ‚Miranda‘ – wählen, als das Drehbuch noch in Arbeit war.

Montag  10.06.2019

18:00 Uhr

INDIA SONG

Frankreich 1975. R: Marguerite Duras. D: Delphine Seyrig, Michael Lonsdale, Mathieu Carrière. 120 Min. 16mm. OmeU
Kopie des Institut Français
Filmreihe: Delphine Seyrig

In INDIA SONG erzählen mehrere Stimmen aus dem Off die Geschichte von Anne-Marie Stretter, Botschaftergattin im Indien der 1930er. Der mysteriösen und verführerischen Frau verfallen nacheinander verschiedene Männer. Mit Marguerite Duras verband Seyrig eine intensive Zusammenarbeit, auch in der feministischen Bewegung.

Mittwoch  12.06.2019

20:30 Uhr

LE CHARME DISCRET DE LA BOURGEOISIE

Frankreich/Spanien 1972. R: Luis Buñuel. D: Delphine Seyrig, Fernando Rey, Paul Frankeur. 102 Min. 35mm. OmeU
Kopie des Institut Français
Filmreihe: Delphine Seyrig

In einer Reihe anekdotischer Situationen erleben sechs Personen grotesk scheiternde Verabredungen zum Essen. Nach einem kleinen Auftritt in Buñuels LA VOIE LACTÉE (1969) durfte Seyrig hier ihre Rolle – die der Geliebten des Botschafters von ‚Miranda‘ – wählen, als das Drehbuch noch in Arbeit war.

Sonntag  16.06.2019

18:00 Uhr

SOIS BELLE ET TAIS-TOI

Frankreich 1976/81. R: Delphine Seyrig. Dokumentarfilm. 115 Min. Digital OmeU
Kopie des Centre audiovisuel Simone de Beauvoir.
Filmreihe: Delphine Seyrig

Vierzig Jahre vor der #MeToo-Debatte erkundet Delphine Seyrig zusammen mit Carole Roussopoulos die Rolle der Frau in der Filmbranche. 1976 führten sie Interviews mit 24 Schauspielerinnen – darunter Jane Fonda, Shirley MacLaine und Maria Schneider – über die von Frauen gespielten Rollen und die Beziehungen zu Regisseuren und Kollegen.

Mittwoch  19.06.2019

18:00 Uhr

INDIA SONG

Frankreich 1975. R: Marguerite Duras. D: Delphine Seyrig, Michael Lonsdale, Mathieu Carrière. 120 Min. 16mm. OmeU
Kopie des Institut Français
Filmreihe: Delphine Seyrig

In INDIA SONG erzählen mehrere Stimmen aus dem Off die Geschichte von Anne-Marie Stretter, Botschaftergattin im Indien der 1930er. Der mysteriösen und verführerischen Frau verfallen nacheinander verschiedene Männer. Mit Marguerite Duras verband Seyrig eine intensive Zusammenarbeit, auch in der feministischen Bewegung.

20:30 Uhr

DELPHINE ET CAROLE, INSOUMUSES

Frankreich 2019. R: Callisto Mc Nulty Dokumentarfilm. 68 Min. DCP OmeU
Filmreihe: Delphine Seyrig

Als eine der ersten Videoaktivistinnen in Frankreich dokumentierten Seyrig und Roussopoulos nicht nur die Frauenbewegung, sondern nutzten das neue Medium, um die vorherrschenden Frauendarstellungen mit eigenen Bildern zu kontern. Der Film erzählt mit Ausschnitten aus Talkshows und Arbeiten des Kollektivs „Les Insoumuses“ ein wichtiges Kapitel der Geschichte des Feminismus.

Mittwoch  26.06.2019

20:30 Uhr

ALOÏSE

Frankreich 1975. R: Liliane de Kermadec D: Delphine Seyrig, Isabelle Huppert, Jacques Weber. 115 Min. 35mm OmU
Filmreihe: Delphine Seyrig

Die Künstlerin Aloïse Corbaz war eine der wichtigsten Vertreterinnen der Art brut. Isabelle Huppert spielt Aloïse als junges Mädchen in der schweizerischen Heimat, bevor sie als Hausangestellte an den Hof von Kaiser Wilhelm II. nach Potsdam geschickt wird. Delphine Seyrig übernimmt dann die Rolle der älteren, extrem sensiblen Aloïse. Nach Kriegsausbruch wird sie zurück in die Schweiz geschickt und lebt bis zu ihrem Tod in psychiatrischen Anstalten, wo sie auch ihre Kunst entwickelte.

Freitag  28.06.2019

18:00 Uhr

SCUM MANIFESTO / MASO ET MISO VONT EN BATEAU

Frankreich 1976. R: Delphine Seyrig, Carole Roussopoulos. Dokumentarfilm. 26 Min. Digital OmeU Frankreich 1976. R: Delphine Seyrig, Carole Roussopoulos, Ioana Wieder, Nadja Ringart. Dokumentarfilm. 55 Min. Digital OmeU
Kopie des Centre audiovisuel Simone de Beauvoir.
Filmreihe: Delphine Seyrig

Zwei Filme des Kollektivs „Les Insoumuses“: In S.C.U.M. MANIFESTO liest Delphine Seyrig aus Valerie Solanas’ radikalem feministischen Manifest von 1967, während im Hintergrund Nachrichtenbilder des männlich dominierten Weltgeschehens über den Fernseher flackern. MASO ET MISO VONT EN BATEAU ist die Antwort auf eine Sendung, die unter dem Titel „Das Jahr der Frau: Es ist vorbei, Gott sei Dank!“ im französische Fernsehen lief. Wütend und voller Witz intervenieren die Regisseurinnen vom Schneidetisch aus.

Samstag  29.06.2019

18:00 Uhr

ALOÏSE

Frankreich 1975. R: Liliane de Kermadec D: Delphine Seyrig, Isabelle Huppert, Jacques Weber. 115 Min. 35mm OmU
Filmreihe: Delphine Seyrig

Die Künstlerin Aloïse Corbaz war eine der wichtigsten Vertreterinnen der Art brut. Isabelle Huppert spielt Aloïse als junges Mädchen in der schweizerischen Heimat, bevor sie als Hausangestellte an den Hof von Kaiser Wilhelm II. nach Potsdam geschickt wird. Delphine Seyrig übernimmt dann die Rolle der älteren, extrem sensiblen Aloïse. Nach Kriegsausbruch wird sie zurück in die Schweiz geschickt und lebt bis zu ihrem Tod in psychiatrischen Anstalten, wo sie auch ihre Kunst entwickelte.

Sonntag  30.06.2019

20:15 Uhr

DORIAN GRAY IM SPIEGEL DER BOULEVARDPRESSE

Deutschland 1984. R: Ulrike Ottinger. D: Delphine Seyrig, Veruschka von Lehndorff, Toyo Tanaka. 152 Min. 35mm. OmU
Filmreihe: Delphine Seyrig

Delphine Seyrig spielt die Schurkin Dr. Mabuse: Die Chefin eines Medienkonzerns will eine Persönlichkeit schaffen, mit der sie die Berichte der Boulevard-Presse steuern und Profit machen kann. Der Plan lautet, den jungen, reichen und schönen Dorian Gray für die Öffentlichkeit aufzubauen, ihn zu verführen und schließlich zu vernichten. Mehrsprachig, komplex und hochaktuell, ist dieses Werk von Ottinger auch ein Attest der Vielseitigkeit und meisterhaften Präsenz Seyrigs vor der Kamera.